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DFL-Bilanz: Bundesliga boomt im WM-Jahr

Umsatz und Werbeeinnahmen gestiegen, mehr Investitionen in die Nachwuchsarbeit: Die DFL hat in ihrer Bilanz für die Saison 2005/06 beeindruckende Zahlen präsentiert.

Frankfurt/Main - Die Bundesliga boomt wie nie zuvor und hat schon vor dem "WM-Sommermärchen" Rekordzahlen verzeichnet. Der Umsatz der 36 Profivereine stieg in der Saison 2005/06 um knapp 1,25 Millionen auf 1,52 Milliarden Euro an, die Werbeeinnahmen von 415,6 auf 417,7 Millionen Euro. Durchschnittlich 38.000 Fans besuchten die Spiele im Oberhaus, im Jahr davor waren es 35.000. Zudem wurden die Clubs im WM-Jahr zu Job-Motoren. 34.103 Menschen und damit knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr beschäftigten die Vereine der 1. und 2. Bundesliga, die insgesamt 460,73 Millionen Euro Steuern an die Finanzämter abführten.

"Die Zahlen unterstreichen, dass der Profi-Fußball in Deutschland längst zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden ist. Gerade in strukturschwachen Regionen bieten die Clubs der Bundesliga schon lange nicht mehr nur unterhaltsamen Sport. Die Vereine und Kapitalgesellschaften des Ligaverbandes sind darüber hinaus zu bedeutenden Arbeitgebern und Steuerzahlern geworden. Das ist eine hocherfreuliche Entwicklung, vor allem, weil die Rekordzahlen mit Vernunft und Augenmaß erzielt wurden", erklärte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, bei der Präsentation des Bundesliga-Reports 2007 in Frankfurt/Main.

Wegen Hertha und Dortmund steigt Verschuldung an

Zur Freude der DFL haben die meisten Bundesligisten ihren soliden Wirtschaftskurs fortgesetzt. "Von 18 Bundesligisten haben 12 ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Von den sechs Vereinen mit negativem Ertrag gab es allerdings zwei sehr hohe Ausreißer", erklärte Finanz-Geschäftsführer Christian Müller. Die "schwarzen Schafe", bei denen es sich um Borussia Dortmund und Hertha BSC handeln dürfte, waren in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Verschuldung der 18 Erstligavereine von etwa 620,4 Millionen auf 662,5 Millionen Euro anstieg. Beide Vereine, deren Namen Müller nicht nannte, stünden im laufenden Lizenzierungsverfahren unter besonderer Beobachtung.

In der 2. Bundesliga wurde dagegen eine positive Entwicklung verzeichnet. Das Fremdkapital sank von rund 96 Millionen auf knapp 89 Millionen Euro. Einen Aufwärtstrend gab es auch beim Nettovermögen der 36 Profivereine, das von knapp 244 Millionen auf etwa 288 Millionen Euro wuchs. Diese Entwicklung ist allein der Bundesliga (294,8 Millionen Euro) zu verdanken, denn im Unterhaus wurden zum 30. Juni 2006 mit einem Minus von 6,8 Millionen Euro rote Zahlen geschrieben. Für die kommende Saison erwartet die DFL wegen der steigenden Einnahmen aus dem neuen TV-Vertrag wieder ein positives Ergebnis.

Mehr Geld für Nachwuchsarbeit

Eine erfreuliche Entwicklung wurde bei den Investitionen der Vereine im Nachwuchsbereich verzeichnet. Insgesamt flossen im Vorjahr 43 Millionen Euro in die Arbeit mit den Talenten. Im Durchschnitt gibt jeder Bundesligist 2,4 Millionen Euro für den Nachwuchs aus, in der 2. Bundesliga ist es immerhin noch 1 Million Euro pro Verein. Die DFL will künftig die Nachwuchsleistungszentren objektiver bewerten und deren Stellenwert erhöhen.

Derzeit werden drei Millionen Euro aus einem Uefa-Topf nach dem TV-Verteilerschlüssel an alle Vereine ausgeschüttet, die nicht in der Champions League vertreten sind. Ab der kommenden Saison sollen die Gelder entsprechend der Qualität, die mit Sternen bewertet wird, verteilt werden. Auch die Aufwandsentschädigungen für Amateurvereine, deren Talente zu Profivereinen wechseln, werden weiter gezahlt. Dafür stehen derzeit zwei Millionen Euro zur Verfügung.

In Deutschland erfreut sich die Marke Bundesliga zunehmender Beliebtheit. Der Bekanntheitsgrad liegt bei 99 Prozent, von den über 14-Jährigen interessieren sich 34,59 Millionen Menschen für die Spiele. Immerhin 65 Prozent aller Bundesbürger erachten die Bundesliga als wichtig für die deutsche Gesellschaft. Auch im Ausland nehmen das Interesse und die Akzeptanz zu. Derzeit wird in rund 150 Ländern über die Bundesliga berichtet. "Die Profilierung im Ausland liegt uns sehr am Herzen", sagte Seifert. (tso/dpa)

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