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Sport: ChampCar-Unglück: Zanardi ist außer Lebensgefahr

Alessandro Zanardi wird nie wieder Autorennen fahren können, aber wenn er weiterhin viel Glück hat, am Leben bleiben. Der 34-jährige Italiener war am vergangenen Sonnabend bei der Europapremiere der US-amerikanischen ChampCar-Serie auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückt und verlor dabei beide Beine.

Alessandro Zanardi wird nie wieder Autorennen fahren können, aber wenn er weiterhin viel Glück hat, am Leben bleiben. Der 34-jährige Italiener war am vergangenen Sonnabend bei der Europapremiere der US-amerikanischen ChampCar-Serie auf dem EuroSpeedway Lausitz schwer verunglückt und verlor dabei beide Beine. Der Italiener, 1999 in der Formel 1 bei Williams-Supertec ein Teamkollege von Ralf Schumacher, hatte sich zwölf Runden vor Schluss in seinem Reynard-Honda kurz nach der Ausfahrt aus der Boxengasse auf der Strecke gedreht. Mit über 300 km/h raste der Kanadier Alexandre Tagliani im Reynard-Ford in Zanardis Auto. Tagliani kam mit Prellungen davon. "Zanardis Zustand ist ernst, aber es besteht keine akute Lebensgefahr. Die Chancen sind ganz gut, dass er durchkommt", sagte gestern Dr. Gert Schröter, Oberarzt der Intensivstation am Klinikum Marzahn, dem Sport-Informations-Dienst. Laut Schröter bestehe jedoch immer noch die Gefahr eines Herz- oder Lungenversagens. Zanardi war noch am Sonntag in ein künstliches Koma versetzt worden.

Unterdessen wurde bekannt, dass es nach dem folgenschweren Unfall keine Ermittlungen gegen die Betreiber des EuroSpeedways geben wird. Dies teilte die Cottbuser Oberstaatsanwältin Petra Hertwig am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit.

"Wir beten für Alex und seine Familie, denn er hat jetzt seinen schwersten Kampf vor sich. Aber wir kennen Alex und wissen, dass er ein Kämpfer ist", sagte Teambesitzer Moris Nunn. Auch in Monza, wo am Sonntag der drittletzte Saison-Grand-Prix in dieser Formel-1-Saison ausgetragen wurde, reagierte man vor allem bei BMW-Williams bestürzt. "Ich bin total fertig. Ich mag ihn. Alex ist ein dufter Typ und der beste Teamkollege, den ich je hatte", sagte Ralf Schumacher. Umso unpassender in dieser Situation war die Reaktion vom EuroSpeedway-Geschäftsführer Hans-Jörg Fischer, der bereits am Sonntagabend im ORB-Fernsehen von einem "rundum gelungenen Rennwochenende" sprach. Unmittelbar nach dem Unfall hatte er schon betont, dass die Hochgeschwindigkeits-Strecke nicht für den Unfall verantwortlich sei: "Wir bedauern es sehr, was passiert ist. Aber das war ein reiner Rennunfall."

Was bei der ChampCar-Premiere ohne Fehl und Tadel klappte, das waren die Erstversorgung der Verunglückten an der Strecke durch die Cart-Ärzte Dr. Steve Olvey und Dr. Terry Trammel unmittelbar nach dem Unfall sowie die weitere Versorgung bis zum Eintreffen im Klinikum in Berlin. Das hatte Zanardi vermutlich das Leben gerettet. Die abgetrennten Beine konnten die Ärzte in der mehrstündigen Operation jedoch nicht wieder annähen. "Sie waren so schwer verletzt, dass eine Replantation unmöglich war", sagte Schröter.

heit

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