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Matchwinner. Englands Nationalstürmer Wayne Rooney steuerte zwei Treffer zum Sieg bei.

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Update

Champions League, Gruppe A: Manchester United schlägt Leverkusen 4:2

Knapp eine Stunde lang hielt die Mannschaft von Bayer Leverkusen gut mit. Doch dann sorgten Manchester Uniteds Offensivkräfte Robin van Persie und Wayne Rooney für eine verdiente 2:4-Niederlage des Bundesligisten zum Auftakt der Champions League.

In Manchester lag ein Hauch von Rugby in der Luft. United-Stürmer Wayne Rooney trug wegen einer Platzwunde an der Stirn einen schwarzen Kopfschutz und wirkte, als hätte er sich in der Sportart geirrt. Trotzdem warf sich der bullige Angreifer furchtlos in jeden Zweikampf und erzielte zwei Tore. Es war diese ruppige Rugby-Entschlossenheit, die Manchester Bayer Leverkusen voraus hatte beim 4:2 (1:0)-Sieg zum Auftakt der Champions League. Die deutschen Gäste hingegen traten im Old Trafford zu ängstlich und zögerlich auf, um die Briten in ihrer liebsten Sportart, dem Fußball, und der zweitliebsten, Rugby, zu schlagen.

Mut hatten die Leverkusener nur bei der Aufstellung bewiesen, als sie den 19-jährigen Emre Can als Ersatz für den verletzten Mittelfelfeldstrategen Gonzalo Castro nominierten. 20 Minuten lang fiel die Unerfahrenheit des Startelfdebütanten kaum auf, weil im Spiel vor 75 811 Zuschauern wenig Auffälliges geschah. Defensiv standen die Deutschen gut geordnet, nach vorne aber trauten sie sich wenig. Dann durfte Patrice Evra unbedrängt flanken und Wayne Rooney den Ball unbedrängt mit einem Aufsetzer unter die Torlatte zu platzieren. Doch Bayers Torwart Bernd Leno wurde beim 0:1 von Manchesters Luis Antonio Valencia bedrängt, der dazu noch im Abseits stand. Die Leverkusener protestieren heftig gegen den ausgebliebenen Pfiff, aber blieben im Spiel passiv. Rooney per Freistoß und der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa hatten Gelegenheiten, Manchesters Führung noch vor der Pause auszubauen.

Nach der Pause dann schien Rooney sein Stirnband die Sicht zu behindern, anders war es nicht zu erklären, dass er den Ball quer am leeren Tor vorbeischoss, nachdem er die Bayer-Abwehr schon überwunden hatte. Auf einmal schien Leverkusen doch in der Sportart anzukommen: Heung-Min Son tänzelte durch die United-Abwehr, passte zurück auf Simon Rolfes. Die schöne Flugkurve, mit der sein Schuss zum Ausgleich einschlug, erklärte sich dadurch, dass Michael Carrick den Ball leicht abgefälscht hatte.

Doch Manchester schaltete einfach nach einer gespielten Stunde von Kampf- auf Spielkunst um. Valencia flankte in den Strafraum, Robin van Persie stand eigentlich ein Stück zu weit vor dem Tor, aber warf sich in die Luft und vollendete mit einem sehenswerten Seitfallzieher.

United beherrscht unter David Moyes, der nach 27 Jahren Alex Ferguson als Trainer beerbt hat, aber auch das Einfache: Ein weiter Abschlag landete bei Rooney, die Bayer-Verteidiger Toprak und Spahic behinderten sich gegenseitig, und der englische Nationalstürmer schob zum 3:1 ein. Bei Bayer kam Rückkehrer Eren Derdiyok für Stefan Kießling, der sich mit seinem Auftritt nicht für internationale Aufgaben in der Nationalelf empfehlen konnte, obwohl er mit seinem blauen Auge auch ein wenig nach Rugby aussah.

Doch an Rooney reichte er nicht heran. Der Stirnband-Stürmer stürmte bei einem Konter nach vorne und legte vor dem Strafraum ab zu Valencia, der von dort das 4:1 schoss. Doch auch Manchester spielte nicht ohne Fehler: Bei einer Ecke kurz vor Schluss köpfte Stefan Reinartz an die Latte, United-Torwart David de Geo irrte im Getümmel herum, als der Ball vor die Füße von Ömer Toprak fiel, der das Ergebnis noch schönen konnte, genau wie van Persie, der kurz darauf wie zuvor Rooney das leere Tor verfehlte.

In der schwierigen Gruppe mit Manchester, Schachtjor Donezk und Real Sociedad San Sebastian muss Bayer in den nächsten Spielen nun mehr Mut finden, um die Vorrunde zu überstehen. (Tsp)

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