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Sport: Chancenlos gegen das Geschenk Gottes

Tennisprofi Haas findet kein Mittel gegen den Aufschlag des US-Amerikaners Roddick und verliert knapp

Athen - Es hat nicht viel gefehlt, und Thomas Haas wäre der Feind eines gesamten Wasserballteams geworden. Die australischen Wasserballfrauen haben gewettet, dass diejenige 500 US-Dollar bekommt, die im Olympischen Dorf dem amerikanischen Tennisspieler einen Kuss auf die Wange drückt. Doch beinahe hätten sie dazu keine Gelegenheit mehr gehabt, denn Thomas Haas hatte beim 6:3, 3:6, 7:9 am Dienstagabend in einem begeisternden und hochklassigen Spiel drei Matchbälle, um Roddick aus dem olympischen Turnier zu werfen. Der Amerikaner benötigte sechs Matchbälle, um das Zweitrundenspiel unter dem wolkenlosen griechischen Abendhimmel für sich zu entscheiden.

„Sicher wäre ich gerne weitergekommen“, sagte Thomas Haas, „aber gegen den Zweiten der Weltrangliste so knapp zu verlieren, ist ein gutes Ergebnis.“ Die Zuschauer unterstützten den Außenseiter mit „Tommy, Tommy“-Rufen, Roddick beschwerte sich einmal über den Lärm.

Die Begegnung war bis zur letzten Sekunde spannend. Beim 7:6 hatte Haas drei Matchbälle, doch Roddicks Aufschläge, die mit bis zu 221 km/h bei ihm im Feld landeten, konnte er nicht erreichen. „Das Blöde ist, dass man diese Aufschläge erwartet, und trotzdem nichts machen kann“, sagte Haas. „Sein Aufschlag ist ein Geschenk Gottes.“ Im Nachhinein ärgerte sich Haas über die Auslosung, die ihm bereits so früh im Turnier einen so starken Gegner bescherte. Von den deutschen Spielern befindet sich nur noch Nicolas Kiefer im Turnier. Auch der Weltranglistenerste Roger Federer schied gestern überraschend gegen den Tschechen Tomas Berdych mit 6:4, 5:7, 5:7 aus. Thomas Haas aber nimmt sein Ausscheiden nicht allzu schwer: „Ich brauche ja nur zu Hause in den Tresor zu schauen, da liegt noch meine Silbermedaille von Sydney.“

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