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Sport: Das schlimme Ende kommt nicht

Die Eisbären quälen sich zu einem 3:2 gegen Iserlohn

Berlin. Erstaunliche Dinge passieren dieser Tage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Und das sowohl in struktureller als auch in sportlicher Hinsicht. Da wären etwa die Hannover Scorpions, die nach einigen Monaten in ihrer Eishockeyscheune in Wedemark wieder die feudale Preussag-Arena ihre Heimstätte nennen, eine aus der Sicht der DEL erfreuliche Tatsache. Für die Überraschungen auf dem Eis sorgen aber die Eisbären. Bei den Berlinern läuft seit einigen Spielen wenig zusammen, trotzdem gewinnen sie die meisten Spiele. So wie gestern. Da gelang den Eisbären trotz mäßiger Leistung ein 3:2 (0:1, 0:1, 2:0/1:0) nach Penaltyschießen gegen die Iserlohn Roosters.

Ihre Tabellenführung hatten die Eisbären bereits am Donnerstag an die Frankfurt Lions abgeben müssen. Ein Schönheitsfehler, so schien es. Schließlich hatten die Berliner ja vor der Partie gegen die Roosters zwei Spiele weniger auf dem Konto. Und dann war die Aufgabe daheim im Sportforum gegen die Sauerländer – seit Jahren in der DELnicht mehr als ein zuverlässiger Spielkamerad – auch nicht gerade furchterregend. Allerdings kämpfen die Iserlohner momentan gegen den Abstieg. „Jeder Gegner, der in dieser Phase der Saison bei uns vorbeikommt, kämpft um etwas“, hatte Eisbären-Trainer Pierre Pagé gesagt. „Wenn wir nicht bereit sind, kann das schlimm für uns ausgehen.“

Gestern gab es kein schlimmes Ende für die Eisbären, obwohl es schon nach wenigen Minuten danach ausgesehen hatte. Iserlohn agierte mit enormem Tempo, die irritierten Eisbären antworteten mit einem Festival der Fehlpässe. Dazu agierten die Berliner im Überzahlspiel pomadig – allein im ersten Drittel waren sie viermal in Überzahl, ohne einen Treffer zu erzielen. Die Roosters waren effektiver, bereits in ihrem ersten Powerplay schoss Matt Higgins das erste Tor. Was danach passierte, verriet allein der Blick auf die Auswechselbänke beider Teams: Auf der Berliner Spielerbank saßen sie, vor der Iserlohner standen sie die meiste Zeit – im Eishockey oft ein Zeichen, dass eine Mannschaft engagiert bei der Sache ist.

Der Kanadier Bryan Adams traf im zweiten Drittel zum überfälligen 2:0 für Iserlohn. Die Berliner wirkten bei ihren Angriffen lange verkrampft und hilflos. Erst in der 48. Minute erlöste Micky DuPont mit dem ersten Tor den Großteil der geduldig ausharrenden 4400 Zuschauer. Fünf Minuten vor Schluss gelang Steve Walker der schmeichelhafte Ausgleich, die Eisbären hatten sich doch noch ins Penaltyschießen retten können. Da kamen die Berliner dann dank des entscheidenden Tores von Yvon Corriveau zu zwei schmeichelhaften Punkten.

Trainer Pagé hatte bereits vor dem Heimspiel gegen Iserlohn von „einer Phase der Stagnation“ bei seinem ersatzgeschwächten Team gesprochen. Das Problem ist also erkannt, gelöst ist es aber noch nicht. Und einfach wird es mit der Suche nach einem Ausweg aus der Misere in den kommenden Tagen auch nicht: Am Sonntag müssen die Berliner in Krefeld und am Dienstag in Hamburg bei den Freezers, dem momentan erfolgreichsten Team der DEL, antreten.

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