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Sport: Den Körper zum Gegner

Der 33-jährige Jens Nowotny beendet seine Karriere

Düsseldorf - Jens Nowotny hat einen harten Schritt gewagt. Jens Nowotny beendet seine Karriere als Fußballprofi – verletzungsbedingt. Aber anders als Sebastian Deisler hat Nowotny eine für seine fußballerischen Verhältnisse erfüllte Laufbahn gehabt. Nach 334 Bundesliga- und 48 Länderspielen sowie einem letzten Intermezzo beim kroatischen Erstligisten Dinamo Zagreb hat der 33 Jahre alte Abwehrspieler seine Laufbahn für beendet erklärt. „Es hat nicht mehr gereicht. Die neuerliche Verletzung gab den Ausschlag“, sagte Nowotny dem Sportmagazin „Kicker“.

Der vergangene Sommer war ein ganz besonderer Höhepunkt für Jens Nowotny. Er war Mitglied des deutschen WM-Teams. Beim siegreichen Spiel um Platz drei stand er auf dem Platz. Nach dem Sommer war er nach Zagreb gewechselt, wo er einen mit zwei Millionen Euro dotierten Vertrag bis 2009 unterschrieben hatte. Dort kam er nur auf zehn Einsätze – und musste am Ende nach einem Meniskusschaden passen. „Ich habe gesundheitlich sicher schon schlimmere Zeiten erlebt“, sagte Nowotny. Doch die Plackerei, sich nach einer zehnmonatigen Pause wieder herankämpfen zu müssen, wollte er nicht noch einmal auf sich nehmen. „Ich habe immer gesagt, wenn Schluss ist, ist Schluss. Ohne Wenn und Aber, das gehört zur Karriere dazu“, sagte Nowotny.

Im Mai 1992 gab er mit 18 Jahren beim Karlsruher SC sein Debüt in der Bundesliga. Beim KSC erlitt er seinen ersten von vier Kreuzbandrissen. Ein Mittelfußbruch und weitere Blessuren kamen während seiner Zeit bei Bayer Leverkusen hinzu, wo Trainer Christoph Daum den damals 22-Jährigen zum jüngsten Bundesliga-Kapitän machte. Trotz seiner Jugend nahm Nowotny eine Führungsrolle im Team ein, ließ diese Souveränität in der Nationalmannschaft jedoch oft vermissen.

Nicht ganz freiwillig war der Abschied aus Leverkusen nach zehn Jahren. Juristische Verfahren, die er unter anderem gegen den Verein wegen Lohnfortzahlung nach erneutem Kreuzbandriss anstrengte, waren der Anfang vom Ende. „Ich habe bereits Gespräche über meine berufliche Zukunft geführt, weit weg vom Fußball“, sagte Nowotny. Sein Traum ist es, einen Jugendroman zu schreiben. dpa

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