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Sport: Der erste Tabellenführer

Werder Bremen katapultiert sich durch ein 5:2 über Arminia Bielefeld an die Spitze

Die Herren am Regiepult im Weserstadion hatte ein feines Gespür für die Stimmung im nicht gänzlich ausverkauften Rund. Spät hatte das Bremer Publikum seine Zurückhaltung abgelegt, erst als Ivan Klasnic in der 84. Minute den 5:2Endstand gegen Arminia Bielefeld erzielt hatte, erhoben sich die Menschen von den Sitzen, um die unterhaltsame Partie zu honorieren. Just in diesem Moment spielte die Stadionregie die Blitztabelle auf die Anzeigetafel. In Leuchtschrift zu lesen: Bremen vor dem Hamburger SV und Bayern München, das ist so ungefähr die Lieblingskonstellation jedes Werder-Fans. Schnell wuchs die Begeisterung zum Orkan, „Deutscher Meister wird nur der SVW“ intonierte die Ostkurve. Ein weiterer Beleg, was diese Saison zählt an der Weser.

Der Anfang ist ergebnistechnisch bestens gelungen: Mit dem torreichsten Spiel bei der Premiere der 43. Bundesliga-Saison katapultierte sich der selbst ernannte Titelanwärter vorläufig an die Tabellenspitze. Zudem wertete die grün-weiße Fraktion den zeitweise ansehnlichen ersten Auftritt als Beweis, „dass wir Qualität und Quantität besitzen“, wie Trainer Thomas Schaaf sagte. Ein Indiz: Ausgerechnet der Neu-Bremer und Nationalspieler Patrick Owomoyela saß gegen seinen ehemaligen Klub 84 Minuten nur auf der Bank, vortrefflich vom erstarkten Türken Ümit Davala in der Viererkette vertreten.

Die Bremer befleißigten sich auf nassem Rasen eines rücksichtslosen Angriffsfußballs. Rücksichtslos, weil risikobehaftet: So gekonnt die Kombinationen in Richtung des unsicheren Bielefelder Keepers Matthias Hain liefen, umso gefährlicher geriet die Sicherung des eigenen Tores. Nebosja Krupnikovic und der Tunesier Sibuisio Zuma bestraften die Versäumnisse des Favoriten zweimal mit dem Ausgleich. „Die Abstimmung im Abwehrbereich müssen wir verbessern“, sagt Sportdirektor Klaus Allofs.

Zum stärksten Bremer avancierte ein Angreifer, Miroslav Klose: In Sachen Kampfeslust war der 27-Jährige unerreicht, dazu Schütze zweier Tore – das erste gelang ihm nach 21 Sekunden zum 1:0, das zweite brachte das erlösende 4:2. Klose wähnt sich körperlich weiter als die meisten anderen Profis, „die ganze Sommerpause hatte ich ja kaum frei, jeden Tag Reha und Aufbautraining haben sich wohl ausgezahlt“. Neben ihm hatten noch der nicht minder effektive Kollege Klasnic zweimal und der später mit Muskelverletzung ausgewechselte Frank Baumann getroffen. Die zahlreichen Varianten in der Vorwärtsbewegung werteten Schaaf und Allofs unisono als erfreulichste Erkenntnis des Tages.

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