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Späte Erlösung: Hoffenheims Spieler feiern den Torschützen zum 1:0-Siegtreffer auf St. Pauli, Isaac Vorsah (25).

© rtr

St. Pauli - Hoffenheim: Der späte Schlag

Lange sieht es so aus, als würde sich St. Pauli ein Unentschieden erkämpfen. Doch wenige Minuten vor dem Abpfiff erzielt Hoffenheims Isaac Vorsah das Siegtor. Die Fans des "Kiezklubs" feiern trotzdem.

Bis zur 87. Minute sah es so aus, als würde der FC St. Pauli zufrieden und ungeschlagen in die kleine Länderspielpause gehen. Doch dann traf Isaac Vorsah nach einem Eckball zum glücklichen 1:0 für die TSG Hoffenheim – das genügte den Gästen, um auch das zweite Saisonspiel zu gewinnen. Für den Aufsteiger aus Hamburg war es eine bittere Niederlage nach einem ordentlichen Spiel. „Wir haben nicht schlecht gespielt. Wir müssen unsere Lehren aus so einem Spiel ziehen. Wir hatten den Willen, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte der Hamburger Trainer Holger Stanislawski hinterher. Zum Spielende hin wirkte St. Pauli sogar frischer als die Hoffenheimer, doch für den angestrebten Heimsieg nach dem Erfolg in Freiburg reichte es nicht. Die Fans feierten ihren Klub trotzdem.

Feierstimmung gab es erwartungsgemäß schon lange vor dem Anpfiff. Am Mittwoch hatte das Bezirksamt Mitte die neue Haupttribüne abgenommen, nun ist das Stadion am Millerntor zur Hälfte fertig und auf dem besten Weg, eine stimmungsvolle Arena mitten in Hamburg zu werden. Rausgeputzt also hatte sich die ehemalige Bruchbude, passend zu einem herbeigesehnten Tag: Genau acht Jahre und 115 Tage nach dem letzten Bundesligaspiel, einem 2:3 gegen den 1. FC Nürnberg, sah man wieder Bundesligafußball im Stadtteil St. Pauli.

Mutigen Angriffsfußball hatte Holger Stanislawski versprochen, doch manchmal ist die Wirklichkeit anders als die Vorstellung des Trainers des FC St. Pauli. Die TSG drängte den FC zunächst in die eigene Hälfte, und man spürte bis auf die Tribüne, dass der Aufsteiger etwas brauchte, um in diese Partie zu finden. Etwas Premierenfieber war also doch im Spiel, wer wollte der Hamburger Mannschaft das verdenken? Doch wie die Minuten verstrichen, kam auch Sicherheit ins Spiel der Paulianer. Boll wäre nach einem Freistoß schon früh fast das 1:0 gelungen, doch sein Kopfball in der siebten Minute prallte gegen die Latte. Gut zehn Minuten weiter führte der agile Ebbers einen Freistoß zu schnell für Hoffenheims Abwehr aus, Naki reagierte fix, schoss nur knapp neben das TSG-Gehäuse. Nach guter Anfangsphase, wenn auch ohne eigene Chancen, hatte der Gast das Spiel unverständlicher Weise aus der Hand gegeben.

Die Hoffenheimer Möglichkeiten, die es trotzdem gab, entsprangen Kontern, bei den die Abwehr des FC nicht sicher wirkte. Erst rutschte Salihovic aus, als er zehn Meter vor dem Tor frei stand, dann prüfte Demba Ba mit einem satten Schuss Hain im Hamburger Tor. Danach schlief das Spiel etwas ein, und es wurde erst einmal nichts aus dem erhofften Offensivspektakel. „Wir können besser spielen. Aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung“, sagte der Hoffenheimer Trainer Ralf Rangnick.

Nach der Pause spielten beide Teams etwas mutiger, es kam auch mehr Tempo ins Spiel. Beinahe hätte Ibisevic zum 1:0 für Hoffenheim getroffen, sein Heber zehn Minuten nach Wiederanpfiff flog knapp übers Tor. Viel Glück hatte St. Pauli, als der eingetauschte Vukcevic ins Tor traf, der Assistent ihn nach einem Freistoß von Salihovic aber im Abseits gesehen hatte. Der Aufsteiger blieb mutig und versuchte bis zum Schluss, irgendwie zum Siegtreffer zu kommen. Doch Vorsahs Treffer schockte St. Pauli und die Hamburger Fans unter den 23.794 Zuschauern dann kurz vor Schluss.

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