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Sport: Deutsche Meisterschaften: Wenn Männer schwächeln

Ganz zum Schluss gab es noch einen Paukenschlag. Thomas Ruprrath (SG Bayer Wuppertal/Uerdingen) schwamm bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig seinen dritten deutschen Rekord.

Ganz zum Schluss gab es noch einen Paukenschlag. Thomas Ruprrath (SG Bayer Wuppertal/Uerdingen) schwamm bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig seinen dritten deutschen Rekord. bei diesen Titelkämpfen. Nach 23,86 Sekunden war für den 24-Jährigen das 50-m-Schmetterling-Rennen zu Ende. Das ist Platz zwei auf der Weltrangliste. Bereits im Vorlauf hatte er mit 23,89 Sekunden Rekord geschwommen, seine dritte Bestleistung hatte er über 100 m Schmetterling aufgestellt. Rupprath, der Schwimm-Profi, wer auch sonst im deutschen Männerlager erreicht solche Zeiten? Drei Titel gewann der 24-Jährige in Braunschweig.

Der Respekt ist entsprechend. "Rupprath", sagt Horst Melzer, zehn Jahre lang Trainer von Brust-Weltrekordler Mark Warnecke, "gehört mit Völker und Mehlhorn zu den einzigen Athleten, die international Glanzlichter setzen können." Zum Beispiel bei den Weltmeisterschaften im Juli in Japan.

Sandra Völker ist auch Profi, sie gewann vier Einzel-Titel und schwamm deutschen Rekord über 50 m Freistil (24,72 Sekunden). Annika Mehlhorn, 17, ist kein Profi, sondern Gymnasiastin. Aber in Braunschweig holte sie gleich vier Titel und unterbot dabei dreimal die WM-Norm.

Die WM-Norm, das ist der Punkt. In 17 von 34 Disziplinen blieb kein Athlet unter der Norm. Und die 17 erfüllten Normen wurden von gerade elf Schwimmern erreicht. Braunschweig war deshalb auch eine Demonstration des Mittelmaßes. Im gesamten Freistilbereich der Männer unterbot nur ein Schwimmer die Qualifikationsmarke: Heiko Hell über die neue WM-Strecke 800 m. Über 200 m Freistil waren die Einzelzeiten so schlecht, dass nicht mal sicher ist, ob eine 4-x-200-m-Staffel gemeldet wird.

Am größten war bei den Männern allerdings die Enttäuschung auf der 100-m- Brust-Stecke. Mit 1:03,03 Minuten wurde Jens Kruppa (Riesa) Deutscher Meister. Diese Zeit hätte zuletzt 1994 zum Titelgewinn gereicht. Bei den Frauen sah es nicht besser aus. Simone Weiler (Heidelberg) gewann zwar alle drei Bruststrecken, aber die WM-Norm verfehlte sie jedesmal. Und Antje Buschschulte, die bei den Meisterschaften im vergangenen Jahr noch drei Titel gewonnen hatte, unterbot in Braunschweig nur über 50 m Rücken die WM-Norm. Beate Ludewig, die Trainerin des verletzten Rückenschwimmers Ralf Braun, wundert das nicht. "Antje konzentriert sich in diesem Jahr aufs Studium. Schließlich sind wir in einem nacholympischen Jahr."

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