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WM in Melbourne: Deutsche schwimmen hinterher

Deutschlands Schwimmer drohen "down under" unterzugehen. Medaillen-Hoffnung Janine Pietsch scheiterte schon im Vorlauf, für Europarekordler Helge Meeuw und seine Freundin Antje Buschschulte war im Halbfinale Endstation.

Melbourne - Als einziger Deutscher erreichte Paul Biedermann über 200 Meter Freistil das Finale. "Das war mittelmäßig", sagte Cheftrainer Örjan Madsen. Nach zwei Tagen ohne Erfolg drohen Stimmungstief und Leistungsblockade. Madsen: "Je mehr Tage verstreichen, ohne dass schnell geschwommen wird, um so schwieriger wird es." Erste Kritik wird laut. Jetzt muss Britta Steffen das Team aus dem Keller holen.

Ditte Kotzian und Heike Fischer eroberten zum Abschluss der Springer-Wettbewerbe Synchron-Silber vom Dreimeterbrett. "Es ist ein wunderschönes Gefühl", sagte Heike Fischer. Ditte Kotzian hielt fest: "Wir hatten nur gute Laune." Deutschlands Wasserballer zogen mit einem 6:3 über die USA erstmals seit 1991 in das Viertelfinale ein.

Bei den Schwimmern lief nichts. Helge Meeuw war entsetzt über seine "desolate Leistung. So ein Käse, es ist echt traurig. Ich bin hinten gestorben, und vorne ging auch nichts. Wenn ich mir die Zeiten anschaue, habe ich gedacht, das schwimme ich einarmig." Als Halbfinal-15. war er über 100 Meter Rücken in 55,37 Sekunden langsamer als im Vorlauf. Der Wuppertaler Steffen Driesen verpasste das Finale als Neunter: "Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken."

Zu viele verschiedene Trainer?

Antje Buschschulte war nach Rang 13 über 100 Meter Rücken ratlos. "Ja, ich war scheiße", stellte die Weltmeisterin von 2003 und WM-Zweite von 2005 bitter fest. "Warum kann ich nicht sagen. Ich hatte hinten raus Gummimuskeln. Es ist das erste Mal, dass ich bei einem großen Wettkampf nicht in das Finale komme auf einer Hauptstrecke. Das ist echt hart." Bei ihr wurde erste Kritik laut: "Es sind so viele verschiedene Trainer. Irgendwas Systematisches kann ich nicht sehen."

Birte Steven und Janne Schäfer verabschiedeten sich über 100 Meter Brust auf den Plätzen 14 und 16 ebenfalls im Halbfinale. "Ich hatte mir das lustiger vorgestellt", sagte Janne Schäfer. Janine Pietsch, Weltrekordlerin über 50 Meter Rücken, verließ nach ihrem Vorlauf-K.o. als 21. über 100 Meter wortlos die Rod-Laver-Arena. Stefan Herbst schied als 27. über 200 Meter Freistil im Vorlauf aus.

Noch immer Hoffnung auf Medaillen

Madsen traut seinen Schwimmern den Umschwung zu: "Es kann gut werden, wenn sie frei sind im Kopf und sich nicht verstecken." Bei einigen "sieht es so aus, als ob sie Sand im Geriebe haben".

Als es um die Medaillen ging, waren die Deutschen Zuschauer. Die Australierin Lisbeth Lenton löste in 57,15 Sekunden ihre Teamkollegin Jessicah Schipper als Weltmeisterin über 100 Meter Schmetterling ab. Die 200 Meter Lagen gewann in 2:10,13 Minuten die Amerikanerin Katie Hoff. Weltrekordhalter Brendan Hansen (USA) verteidigte in 59,80 Sekunden seinen Titel über 100 Meter Brust erfolgreich. Der Südafrikaner Roland Schoeman gewann in 23,18 Sekunden die 50 Meter Schmetterling. (Von Richard Janssen und Dietmar Fuchs, dpa)

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