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Europameisterschaft: Deutsche U-21-Mannschaft steht im Halbfinale

Die deutschen Fußball-Junioren haben erstmals seit 27 Jahren das Halbfinale einer U-21-Europameisterschaft erreicht. Die Mannschaft von Horst Hrubesch zeigte gegen England allerdings nur eine durchwachsene Leistung.

Mit einem 1:1 (1:1) gegen ein englisches B-Team hat die deutsche Junioren-Nationalmannschaft zum ersten Mal seit 27 Jahren das Halbfinale einer U21-Europameisterschaft erreicht. Im dritten Gruppenspiel in Halmstad erreichte die enttäuschende deutsche Mannschaft nur mit freundlicher englischer Genehmigung ihr Ziel. Der Leverkusener Gonzalo Castro (5.) brachte die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch früh in Führung, aber das gab dem Team keine Sicherheit. Jack Rodwell erzielte den Ausgleich der deutlich Überlegenen Engländer (29.), die lediglich einen Stammspieler aufgeboten hatten und sich dennoch den ersten Platz in der Gruppe B sicherten. Deutschland trifft als Gruppenzweiter am Donnerstag im Halbfinale in Helsingborg auf Italien, Gastgeber Schweden, Serbien oder Weißrussland. Nach den vergeblichen Anläufen 2004 und 2006 schafften es die deutschen U21-Junioren, im dritten Vorrundenspiel das passende Ergebnis zu erzielen und in die Runde der vier besten europäischen Nachwuchs-Teams einzuziehen.

Vor 6000 Zuschauern im WM-Stadion von 1958 brachte Hrubesch eine Mannschaft, die er im Vergleich zum 2:0 gegen Finnland auf zwei Positionen verändert hatte. Marko Marin, der zuletzt durch den ungewissen Transfer von Gladbach nach Bremen verunsichert wirkte, kam erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Für den sechsmaligen A-Nationalspieler rückte zunächst Änis Ben-Hatira (Duisburg) ins linke Mittelfeld. Für Dennis Aogo (Hamburg) kam Patrick Ebert (Berlin) ins Team.

Bei den Engländern, die schon als Halbfinalteilnehmer feststanden, verzichtete Trainer Stuart Pearce auf zehn Spieler, die beim 2:0 gegen Spanien in der Startformation gestanden hatten. Lediglich Adam Johnson wurde von den Stammkräften aufgeboten, ansonsten liefen Ersatzspieler, darunter drei Debütanten, auf.

Bereits mit dem ersten deutschen Angriff fiel die Führung. Jerome Boateng (Hamburg) startete energisch in die Spielfeldhälfte der Briten und bediente Castro mit einem Steilpass. Der A-Nationalspieler schlenzte den Ball mit dem Außenrist aus zwölf Metern durch die Beine von Torwart Scott Loach. Vor drei Jahren, als das U-21-Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei den Play-off-Spielen zur Endrundenteilnahme an England gescheitert war, hatte Castro in Leverkusen einen Foulelfmeter zur möglichen Führung verschossen. Damals ließen sich die Deutschen durch den Rückschlag aus dem Konzept bringen und verloren am Ende 0:2. In Halmstad verlieh selbst die Führung keine Souveränität.

Die Engländer kamen mit ihrer Aushilfsteam, in der jeder seine Eignung für die erste Elf unter Beweis stellen wollte, immer besser ins Spiel. 8:0 Eckstöße bis zur Pause, ein klares Plus beim Ballbesitz und den Chancen erspielten sich die Nachfolger Beckhams.

Das 1:1 durch einen Kopfball Rodwells war die logische Folge. Die Deutschen kamen nach dem 1:0 zu keiner Tormöglichkeit mehr. Sie spielten umständlich, weil sie oft die perfekte Lösung suchten, aber viel zu häufig unpräzise und zunehmend zögerlich. Sechs Spieler, die mit einer Gelben Karte vorbelastet waren, wollten wohl auch eine weitere Verwarnung vermeiden, die zu einer Sperre im Halbfinale geführt hätte.

Gregor Derichs[Halmstad]

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