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Redegewandt. Thomas Müller antwortet geduldig auf alle Fragen rund um das Frankreich-Spiel.

© Andreas Gebert/Reuters

Update

DFB-Team vor Start in Nations League: Thomas Müller sieht "keine Risse im Team"

Kapitän Manuel Neuer lobt das Konzert gegen Rassismus in Chemnitz, Thomas Müller kündigt taktische Veränderungen gegen Frankreich an.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft will das erste Länderspiel nach dem WM-Desaster in Russland dazu nutzen, ihre im Sommer schwer enttäuschten Fans wieder zu begeistern. Die Partie am Donnerstag in der ausverkauften Münchner Arena gegen den neuen Weltmeister Frankreich sei „das Schönste, was uns jetzt passieren kann“, sagte Kapitän Manuel Neuer vor dem Start in die neue Nations League. „Wir wollen es mit Spaß und Freude angehen und wieder guten und erfolgreichen Fußball spielen“, versprach der Torhüter.

Neuers Bayern-Kollege Thomas Müller deutete nach den ersten Trainingseindrücken eine modifizierte Spielweise unter Bundestrainer Joachim Löw an. „Die Verteidigung des Tores wird wieder mehr eine Rolle spielen“, sagte der Angreifer am Dienstag im DFB-Teamhotel. Ziel sei ein energiereicheres Spiel, „das für den Zuschauer wieder nach Powerfußball aussieht“. Bundestrainer Joachim Löw kann nach jetzigem Stand auf alle 22 Akteure im Kader zurückgreifen.

Über das Konzert gegen Rassismus in Chemnitz äußerte sich Neuer lobend. „Die Sache mit dem Konzert ist eine gute Sache, und ich finde es gut, dass viele Musiker daran teilgenommen haben“, sagte der Torwart des FC Bayern am Dienstag bei einer DFB-Pressekonferenz in München. Auch das Signal des Fußball-Regionalligisten Chemnitzer FC, der sich von den ausländerfeindlichen Protesten in der sächsischen Stadt distanziert hatte, bezeichnete der 32-Jährige als gut und wichtig. Zu dem Konzert gegen Rassismus waren am Montagabend 65 000 Zuschauer gekommen. Unter dem Motto „#wirsindmehr“ spielten Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub und die Rapper Marteria und Casper.

DFB-Team stand immer für gesunde Integration

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bezeichnete Neuer trotz der Diskussionen im Sommer um die Erdogan-Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan als Vorbild. „Ich denke, dass die Nationalmannschaft immer dafür stand, eine gesunde Integration zu leben“, sagte Neuer. Er sei dankbar, „dass wir eine gesunde Mischung haben“, ergänzte der Kapitän.

Zu den jüngst in einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ thematisierten Rissen in der DFB-Elf zwischen Spielern mit und ohne Migrationshintergrund äußerte sich Neuer nicht. Er habe den Artikel nicht gelesen. Thomas Müller wies die Spaltung in sogenannte „Kanaken“ und „Kartoffeln“ zurück. „Natürlich haben wir Spieler, die in ihrem Privatleben ähnliche Interesse haben“, sagte der Münchner.

Von einer Spaltung oder permanenten Frotzeleien könne nicht die Rede sein. „Im Misserfolg gibt es viele Themen und Details, die genutzt oder benutzt werden, um Stimmungen darzustellen. Ich kann verneinen, dass es Risse im Team gibt“, beteuerte Müller, mit 94 Länderspielen der erfahrenste Akteur im aktuellen 22-Mann-Kader. (dpa)

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