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Sport: Die Ablösung rückt näher

Stuttgarts Trainer Jens Keller nützt das 1:1 gegen 1899 Hoffenheim nur wenig

Ralf Rangnick ging erstaunlich gelassen mit den drei strittigen Szenen um, die Schiedsrichter Jochen Drees falsch eingeschätzt hatte. Zwar hatten sie 1899 Hoffenheim womöglich den Sieg gekostet, trotzdem sprach er zunächst nur von „kritischen Situationen“. Immerhin sagte er, dass die Rote Karte für Isaac Vorsah unberechtigt gewesen war. Falsch war aber auch die Gelbe Karte für Sejad Salihovic, dem eine Schwalbe unterstellt wurde. Und der Hoffenheimer Boris Vukcevic hätte einen Elfmeter verdient gehabt, als ihn Christian Gentner foulte. Allerdings konnte der Hoffenheimer Trainer sich etwas Gelassenheit nach dem 1:1 (1:1) vor 36 500 Zuschauern leisten.

Im Gegensatz zu seinem Stuttgarter Kollegen Jens Keller. Der gab nach einer zwar kämpferisch geführten, aber schwachen Partie zu: „Der Punkt war für uns eigentlich zu wenig.“ Die Stuttgarter kletterten nach dem Remis zwar vorerst auf Relegationsrang 16, aber im Abstiegskampf hilft die Punkteteilung kaum. Für Keller selbst bedeutet das, wenn er aus den beiden Partien vor der Winterpause in Hannover und gegen Bayern München keine Punkte holt, droht ihm in der Winterpause die Ablösung.

Die Stuttgarter legten wenigstens etwas kämpferische Einstellung an den Tag, waren aber nicht in der Lage, spielerisch zu überzeugen. Nach Salihovics früher Führung für Hoffenheim glich Martin Harnik nach Zuspiel des starken Cacau aus. Doch am Ende vergaben die Stuttgarter zu viele gute Möglichkeiten. Cacau etwa traf nur den Pfosten und Harnik vergab in der Schlussphase gleich drei dicke Chancen. „Das ist sehr enttäuschend“, sagte Stuttgarts Kapitän Matthieu Delpierre. „Wir haben eine großen Aufwand getrieben, aber zu wenig erreicht.“ Die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte aber war nur möglich, weil die Hoffenheimer schon vor dem Platzverweis ihren Vorsprung nur noch verwalteten. „Wir haben die Verunsicherung der Stuttgarter zu wenig ausgenutzt“, sagte Rangnick.

So konnte Stuttgarts Trainer die Moral seiner Spieler loben. Immerhin hatten sie einen Rückstand aufgeholt und in der zweiten Hälfte gekämpft. „Wenn wir das Herz auch in den nächsten Partien zeigen, wird auch das Glück zurückkommen“, sagte Keller. Mit erst zwölf Punkten wäre das auch bitter nötig.

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