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Dijana, Srdjan und Djordje Djokovic am 10. Januar bei einer Pressekonferenz.

© AFP/Pedja Milosavljevic

Die bizarren Medienauftritte der Djokovics: Eine schrecklich nette Familie

Sein Sohn werde gefoltert, behauptet der Vater von Tennisstar Novak Djokovic. Er bittet die Queen um Hilfe. Es ist nicht das erste Statement dieser Art.

Der Vater des ungeimpften Tennis-Stars Novak Djokovic, Srdjan Djokovic, hat Australiens Premierminister Scott Morrison als „Diktator“ bezeichnet und die Queen aufgefordert, zu helfen. Obwohl ein Gericht am Montag Novak Djokovics Freilassung aus einem Hotel für Ausreisepflichtige in Melbourne beschlossen hatte, sieht Srdjan Djokovic den Sportler, der mit positivem PCR-Test und ohne Maske und Mindestabstand ein Event mit Kindern abhielt, als Opfer politischer Verfolgung.

Wie der „New Zealand Herald“ aus einer Rede Srdjan Djokovics im serbischen Fernsehen zitiert, wandte sich der 61-Jährige mit dramatischen Worten an die britische Königin: „Ich rufe die Königin Großbritanniens, Elisabeth, die Anführerin des Commonwealth, dazu auf, zu intervenieren und die Menschenrechte meines Sohnes Novak Djokovic zu schützen und die politische Verfolgung zu beenden, die gegen ihn ausgeübt wurde, seitdem er nach Australien kam. Ich rufe alle Australier und die ganze Welt dazu auf, ihre Stimmen“ gegen Terror und die brutale Menschenrechtsverletzung des weltbesten Tennisspielers zu erheben.“

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Djokovic habe Australien stets als Mäzen mit Spenden geholfen. Nun werde er „von ethnischen Rassisten als Bürger zweiter Klasse“ und „Staatsfeind“ behandelt. Australien werde von „politischen Kriminellen“ regiert und sei eine „Bananenrepublik“. Gegen seinen Sohn werde „Folter ausgeübt“.

Erst im vergangenen September ging indes ein Foto um die Welt, das Djokovic bei einem Bankett neben dem Kommandeur der im Bosnienkrieg gefürchteten paramilitärischen Einheit „Drina-Wölfe“ zeigt. Sie war am Völkermord in Srebrenica beteiligt. Djokovic besuchte außerdem die Hochzeit des Genozid-Leugners Milorad Dodik.

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Schon vorher sorgten die Medienauftritte von Djokovics Familie für Empörung. Am Montag beendete Novak Djokovics Bruder Djordje abrupt eine Pressekonferenz, nachdem Reporter unangenehme Fragen zu Djokovics fahrlässigem Umgang mit seiner Erkrankung stellten.

„Stimmt es, dass er am 16. Dezember positiv getestet wurde und wusste, dass er corona-positiv ist?“, fragt eine Reporterin. Novak Djokovics Bruder antwortet: „Ja, der ganze Prozess war öffentlich und alle Dokumente, die öffentlich sind, entsprechen auch den Gesetzen.“ Die Nachfrage führt zu einer weniger souveränen Reaktion: „War er am 17. Dezember bei der Veranstaltung?“ „Okay, diese Pressekonferenz ist jetzt vertagt.“

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Mutter Dijana hatte sich in der vergangenen Woche über das Hotel beschwert, in dem Tennisspieler Djokovic nach seiner nicht regelkonformen Einreise ins Land untergebracht war. Es sei „dreckig“, voller Kakerlaken, „das Essen ist fürchterlich“.

Vater Srdjan hatte seinen Sohn am Donnerstag mit Jesus Christus verglichen. Sein Sohn werde versucht zu kreuzigen. Novak Djokovic sei zum „Symbol und Führer der freien Welt, der Welt der armen und unterdrückten Länder und Völker“ geworden.

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