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Sport: Die Farce von Highbury

Irgendetwas war anders am Montag im Highbury-Stadion zu London, und spätestens, als der Stadionsprecher die Aufstellungen des FC Arsenal und von Manchester United verlas, wussten die Zuschauer, dass sie an diesem Abend mitnichten ein Pokalspiel zweier großer Mannschaften sehen würden. Ungläubig spitzten die Fans beider Mannschaften die Ohren, denn sie bekamen Namen zu Ohren, von denen sie noch nie gehört hatten: Tavlaridis, Stepanovs, Halls, Ricketts und Itonga bei den Londonern, und beim Meister war die Liste der Nobodys noch länger - einzig Verteidiger Phil Neville, Stürmer Dwight Yorke (allerdings im Mittelfeld) und für eine Halbzeit Ersatztorhüter van der Gouw kamen bei Manchester United zum Einsatz.

Irgendetwas war anders am Montag im Highbury-Stadion zu London, und spätestens, als der Stadionsprecher die Aufstellungen des FC Arsenal und von Manchester United verlas, wussten die Zuschauer, dass sie an diesem Abend mitnichten ein Pokalspiel zweier großer Mannschaften sehen würden. Ungläubig spitzten die Fans beider Mannschaften die Ohren, denn sie bekamen Namen zu Ohren, von denen sie noch nie gehört hatten: Tavlaridis, Stepanovs, Halls, Ricketts und Itonga bei den Londonern, und beim Meister war die Liste der Nobodys noch länger - einzig Verteidiger Phil Neville, Stürmer Dwight Yorke (allerdings im Mittelfeld) und für eine Halbzeit Ersatztorhüter van der Gouw kamen bei Manchester United zum Einsatz. Unter normalen Umständen hätte ein 4:0-Sieg Arsenals über United für großes Aufsehen gesorgt, aber so sorgten sie zusammen mit der Football League für eine Farce.

"Dass beide Klubs mit mehr oder weniger verstärkten Reserve-Teams antraten, zeigt einmal mehr, welch geringe Bedeutung dieser Wettbewerb besitzt", kommentierte der Fernsehsender BBC am Dienstag. Aber auch die Football League, der Verband für die vier englischen Profi-Ligen, wertete ihren eigenen Wettbewerb ab. Arsenal (2:4 gegen Charlton Athletic) und Manchester United (0:2 in Liverpool) hatten am Sonntag Meisterschaftsspiele absolviert, doch die Football League erlaubte die Ansetzung ihres Ligapokal-Spiels einen Tag später. Damit war von vornherein klar, dass beide Klubs nicht mit stärkster Besetzung antreten würden.

Arsenal gewann so deutlich, weil Trainer Arsène Wenger vor 30 000 Zuschauern, die von ermäßigtem Eintritt ins Highbury-Stadion profitierten, doch noch einige Spieler mit Ambitionen auf einen Stammplatz einsetzte: Torhüter Richard Wright, Oleg Luschni und Giovanni van Bronckhorst in der Verteidigung sowie Ray Parlour, Giles Grimandi und den Brasilianer Edu im Mittelfeld. Dazu gelang dem französischen Nationalstürmer Sylvain Wiltord vor der Pause ein Hattrick, und der nigerianische Nationalspieler Kanu traf per Foulelfmeter zum 4:0-Endstand.

Die englischen Medien konnten sich am Dienstag einigen Spott nicht verkneifen. "In der nächsten Runde muss Arsenal gegen den Zweitligisten Grimsby Town antreten, und der hat im Gegensatz zu Manchester United diese Saison bereits auswärts gegen den FC Liverpool gewonnen", höhnte der "Guardian", und der "Independent" warnte: "Grimsby wird sicher in stärkster Formation antreten."

Martin Pütter

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