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Juves Mario Mandzukic (l.) und Paul Pogba.

© dpa

Die Fußballklubs der Serie A rüsten auf: Italien tanzt wieder

Italiens Serie A ist vor der neuen Saison wieder erstarkt – auch dank des Einstiegs ausländischer Investoren.

Die Serie A wird wieder attraktiv. Der Sommertransfermarkt brachte Mittelstürmer vom Kaliber eines Edin Dzeko und Mario Mandzukic nach Italien. Der Bosnier Dzeko schoss den VfL Wolfsburg einst zum Meistertitel und wiederholte dieses Kunststück in der Premier League mit Manchester City. Der Kroate Mandzukic wiederum war erster Angreifer im Team des FC Bayern, dem 2013 das Triple gelang. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel sicherte er seinem neuen Arbeitgeber mit einem Tor den italienischen Supercup. Er führte sich in Turin damit prima als Nachfolger von Carlos Tevez ein. Juventus Turin leistete sich auch Weltmeister Sami Khedira und für 26 Millionen Euro den brasilianischen Außenverteidiger Alex Sandro vom FC Porto.

Für großes Aufsehen sorgte auch der Gerson-Deal. Der 18-jährige Brasilianer gilt als großes Mittelfeldtalent und war vom FC Barcelona umworben. Für 17 Millionen Euro ging er jedoch zum AS Rom, wie auch Dzeko.

Damit kehrt sich ein Trend um: In den vergangenen Jahren beklagten italienische Medien in schrillem Diskant noch einen Ausverkauf. Erst gingen Stars wie Kakà, Zlatan Ibrahimovic und Edinson Cavani. Dann hielt es einheimische Youngster wie Marco Verratti nicht mehr. Schließlich verließ sogar die B-Prominenz namens Pablo Osvaldo, Juan Cuadrado, Medhi Benatia und Erik Lamela das Land.

Gut, ein paar Männer schwammen gegen den Strom. Miroslav Klose war so ein Pionier und fand ein Auskommen bei Lazio Rom. Mario Gomez hoffte auf eine Renaissance in der zumindest an Bauten in diesem Architekturstil reichen Stadt Florenz. In England und Spanien unzufriedene Legionäre wie die Argentinier Tevez und Gonzalo Higuain ließen sich ebenfalls aufs Abenteuer Italien ein – und das durchaus mit Erfolg.

Dank frischem Geld – etwa Kapitalaufstockungen durch Fiat bei Juventus und den Einstieg ausländischer Investoren bei Inter, AC Mailand und dem AS Rom – können sich die Vereine die neuen Stars auch leisten. Dem AS Rom finanzierte ein US-Konsortium die 111 Millionen Euro schwere Einkaufstour. Zugleich wurden die Restposten vergangener Transferperioden – insgesamt 25 Spieler – entsorgt. Geld in die Kasse kam aber durch den Verkauf zweier Eigengewächse. 45 Millionen Euro blätterte der AC Mailand für Alessio Romagnoli und Andrea Bertolacci hin.

Nach jahrelangem Sparkurs, der den Verein ins Mittelfeld abstürzen ließ, geht Präsident Silvio Berlusconi im Wissen um das frische Geld des Minderheitsaktionärs Bee Taechaubol aus Thailand in die Kaufoffensive. Er liebäugelt sogar mit einer Rückkehr von Zlatan Ibrahimovic.

Beim Stadtrivalen Inter hat der indonesische Unternehmer Erick Thohir die Spendierhosen an. Mit insgesamt 79 Millionen Euro kaufte er sich eine komplette Abwehr, sicherte sich den französischen Nationalspieler Geoffrey Kondogbia und holte für die Offensive Stevan Jovetic von Manchester City.

Ebenso kauffreudig ging der Transfermarktkrösus AS Rom vor. Dzeko könnte die zuletzt vermisste Durchschlagskraft bringen. Und in der Abwehr wurde gleich ein Nationalspielertrio gekauft: der Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger, der Franzose Lucas Digne und der Slowake Norbert Gyömbér. Rom ist jetzt auf Augenhöhe mit Juventus. Das verspricht nicht nur eine spannende Meisterschaft. Auch international dürften die Vereine der Serie A in dieser Saison wieder eine bessere Figur abgeben.

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