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Am Ende waren die Hamburgerinnen zu gut für die Berlinerinnen.

© Kobra Ladies

Deutsche Football-Meisterschaft: Die Kobra Ladies scheiden im Halbfinale aus

Die Kobra Ladies Berlin unterliegen im Halbfinale gegen die Amazons mit 12:31. Damit verpassen sie auch ihr Saisonziel.

Die Enttäuschung war ihnen deutlich anzusehen, als die Niederlage mit dem Abpfiff schließlich feststand. Die Kobra Ladies aus Berlin sind erstmals seit 2007 nicht norddeutscher Meister der Football-Bundesliga der Frauen geworden.

In einem lange ausgeglichenen Halbfinale am Sonntag in Hamburg gegen die Pioneers Amazons unterlagen die Berlinerinnen mit 12:31 und verpassen damit auch den Einzug in den Ladies Bowl, der seit 2019 zum ersten Mal wieder stattfinden wird.

„Unser Saisonziel war ein anderes. Wir wollten das Finale erreichen und die deutsche Meisterschaft verteidigen. Aber es hat nicht sollen sein“, sagt Constanze Klatt, Wide Receiver bei den Kobras und schon viele Jahre Teil des Teams. Durch die Niederlage wird es in diesem Jahr nichts mit der 13. Meisterschaft des Berliner Teams.

Nach der langen coronabedingten Pause zeigten die Kobra Ladies insgesamt erneut eine starke Saison, trotz viel Fluktuation im Kader aufgrund der Pandemie, in der lange Zeit nur Onlinetraining möglich war. „Wir hatten vermutlich auch coronabedingt viele Abgänge, das ist aber eigentlich auch am Ende jeder Saison so, dass einige Spielerinnen sich entschieden, etwas anderes zu machen. Wir sind nach wie vor eine Amateurliga und es ist kein Profisport“, gibt Klatt zu bedenken.

Trotzdem habe man etwas überraschend mit 15 Rookies, also Spielerinnen, die erstmalig Football spielen, viele Zugänge gehabt. In der Saison gewannen die Kobras dann auch oftmals souverän. Nur die Amazons konnten sie bereits im Hinspiel unter Druck setzen, verloren im Julia dennoch, wenn auch knapp. „Die Amazons sind immer ein starker Gegner, aber trotzdem hat es natürlich auch an uns selbst gelegen“, sagt Klatt.

Vor rund 200 Zuschauenden erwischten die Amazons den besseren Start auf ihrem „Homefield“ und gingen durch zwei Touchdowns und einen Extrapunkt mit 13:0 in Führung im ersten von vier Vierteln. Danach kamen die Kobras unter der Leitung von Head Coach Marco Meyer besser ins Spiel und erzielten ihren ersten Touchdown.

Hamburgs Defensive wurde immer stärker

Im weiteren Verlauf kamen die Berlinerinnen nur kurze Zeit später zu ihrem zweiten Touchdown, konnten aber wegen zwei ausgelassener Extrapunkte nicht ausgleichen, sodass es mit 13:12 für Hamburg in die Halbzeit ging. „Wir sind mit drei Quarterbacks angetreten, zwei davon sind Rookies. In der ersten Hälfte haben sie das Spielgeschehen gut kontrolliert und uns auch gut übers Feld gebracht. Nur die Scores sind am Ende nicht dabei rumgekommen bis auf die beiden Touchdowns“, resümiert Klatt.

Im zweiten Durchgang zeigte sich dann nämlich ein anderes Bild. Durch die immer stärker werdende Defensive Hamburgs kam die Offensive Berlins kaum mehr zum Zug, was sich irgendwann rächen sollte. Hamburg war in der zweiten Hälfte spielbestimmend und konnte seinen Vorsprung immer weiter ausbauen.

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„Der letzte Spielzug in der ersten Hälfte ist mit einer Verletzung zu Ende gegangen und das hat sich dann auch ein bisschen durch die zweite Halbzeit gezogen“, meint Klatt. Der erste Quarterback sei sehr angeschlagen gewesen und konnte nicht mehr weiterspielen. Ein großer Verlust für die Kobras, den sie bis zum Ende nicht völlig kompensieren konnten.

Der Ladies Bowl, der am 24. September in Stuttgart ausgetragen wird, wird also seit vielen Jahren ohne die Berliner Kobra Ladies stattfinden.

Die Berlinerinnen drücken laut Klatt dabei eher den Hamburgerinnen die Daumen, „um den Pott wenigstens im Norden zu halten“.

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