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Sport: Die Verniedlicher

Es ist nicht ganz klar, wo es schief gelaufen ist. Vielleicht als der Garmisch-Partenkirchener Bürgermeister rund 170 Grundstücksbesitzer ins Rathaus bestellte und deren Unterschriften unter Grundstücksverträge haben wollte – ohne ausreichende Information und Diskussion.

Es ist nicht ganz klar, wo es schief gelaufen ist. Vielleicht als der Garmisch-Partenkirchener Bürgermeister rund 170 Grundstücksbesitzer ins Rathaus bestellte und deren Unterschriften unter Grundstücksverträge haben wollte – ohne ausreichende Information und Diskussion. Oder als die Bayerische Staatskanzlei das Verfahren an sich zog und zunächst nur mit Trachtenvereinen und anderen örtlichen Vereinigungen sprach – aber nicht mit den Grundstücksbesitzern. Oder bei jenem Treffen mit dem Staatskanzleichef, das ein Grundstücksbesitzer als „Showdown wie im Wilden Westen“ empfunden hat. Fest steht nur: Es ist etwas gründlich schiefgelaufen.

Die Kommunikation, besser: die fehlende Kommunikation mit den Betroffenen ist das ganz große Manko der Münchner Bewerbung 2018. Das hat sich auch am Tag der Präsentation des Bid Books gezeigt, als die Mitglieder der Bewerbungsgesellschaft auf dem Rathausplatz die Probleme verniedlichten und eine baldige Lösung in Aussicht stellten. Stimmt nicht, sagt der Anwalt der Olympiagegner, das Ganze sei ein Fake.

Nun muss der Widerspruch der Garmisch-Partenkirchener Grundstückbesitzer überhaupt nicht das Ende der Münchner Bewerbung sein. Es gibt rechtliche Möglichkeiten, sich über die Grundstücksbesitzer hinwegzusetzen, das haben die Vorbereitungen für die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen angedeutet. Doch die mangelnde und nun auch falsche Kommunikation wirft ein schlechtes Licht auf die Professionalität der Bewerbungsgesellschaft. Und schmälert damit auch deren Chancen.

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