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Doping: Konsequenzen für Sportärzte gefordert

Für das Doping von Sportlern verantwortliche Mediziner sollen nach Ansicht des experten Werner Franke auch in Deutschland zur Verantwortung gezogen werden. Radprofi Jan Ullrich sei lediglich ein "Verführter des Systems", sagte er.

Berlin - Anders als in den USA habe in Deutschland "noch nie ein Sportmediziner wegen solcher Vergehen seine Zahnbürste einpacken und in den Knast" gehen müssen, sagte Franke in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Doping sei laut Bundesgerichtshof "Beihilfe zur Körperverletzung". Seine Gegner seien "intellektuelle Täter" wie Manager und Ärzte, sagte der Doping-Fahnder. Sie müsse man "gesellschaftlich bekämpfen". Der gedopte Athlet selbst stehe "immer am Ende" der Machenschaften. Auch Radprofi Jan Ullrich sei ein "Verführter des Systems".

Peter Becker, von 1987 bis 2002 Trainer von Jan Ullrich, forderte, die Öffentlichkeit solle aufhören, seinen einstigen Schützling "mit Dreck zu beschmeißen". Zwar sprächen Indizien dafür, dass Ullrich gedopt oder vorgehabt habe zu dopen. Ullrich habe jedoch ein Recht auf ein geregeltes Verfahren, so Becker. Er als Trainer habe "niemals Kontakt mit solchen Dingen" gehabt. Auch Ullrich sei immer gegen Doping gewesen. Er habe bei seinem letzten Gespräch mit Ullrich Anfang diesen Jahres nicht den Eindruck gewonnen, dass dieser seine Meinung in dieser Frage geändert habe, sagte der Ex-Trainer, fügte aber hinzu: "Wenn dem Jan etwas nachgewiesen wird, wirklich echt nachgewiesen wird, dann ist er schuldig und dann muss er bestraft werden." (tso/dpa)

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