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© dpa

Radsport: Team Astana feuert Winokurow

Radprofi Alexander Winokurow ist nach Bekanntwerden seiner ebenfalls positiven B-Probe vom Rennstall Astana wegen Dopings entlassen worden. Der Kasache beteuert weiter seine Unschuld.

Der kasachische Rennstall Astana hat den positiv auf Doping getesteten Radprofi Alexander Winokurow entlassen. Das bestätigte Team-Sprecherin Corinne Druey. Winokurow war nach seinem Sieg im Einzelzeitfahren der Tour de France in Albi am 21. Juli getestet und nach der positiven A-Probe wegen Blutdopings von der Tour ausgeschlossen worden. Auch die B-Probe des Kasachen hatte laut Analyse des französischen Labors in Chatenay-Malabry bei Paris ein positives Ergebnis erbracht. Demnach hat der frühere Kapitän des Teams Fremdblut genommen. Winokurow beteuert hingegen seine Unschuld.

Das im schweizerischen Neuchâtel ansässige Astana-Team, dem auch der Deutsche Andreas Klöden angehört, hatte sich nach Winokurows positiver A-Probe komplett von der Tour zurückgezogen. Dem 33-Jährigen droht eine zweijährige Sperre sowie eine Geldstrafe in Höhe seines Jahresgehalts an den Weltverband UCI. Dazu hatte sich der ehemalige Telekom-Fahrer in der von allen Tour-Startern unterzeichneten Selbstverpflichtung im Doping-Fall bereit erklärt.

Winukurow nimmt sich dieselben Anwälte wie Floyd Landis

Winokurow, der sich dieselben Anwälte wie der im vergangenen Jahr überführte Floyd Landis genommen hat, erklärte, er habe nach seinem Sturz auf der fünften Etappe und den Verletzungen an den Knien eine Bluttransfusion im Krankenhaus bekommen.

"Ich bin hundert Mal während meiner Laufbahn getestet worden, diese Ergebnisse machen überhaupt keinen Sinn", wehrte sich Winokurow. "Mit der ganzen Beachtung für das Doping-Thema wäre es verrückt, das zu tun, was mir vorgeworfen wird." Sein Anwalt hatte in den vergangenen Tagen eine Medienoffensive für seinen in Monaco ansässigen Klienten gestartet. Er zweifelt wie im Fall Landis die Analysemethode des französischen Labors an. Landis war nach seinem Tour-Sieg 2006 Doping mit Testosteron nachgewiesen worden. Danach wurde ihm das Gelbe Trikot aberkannt.

Jaksche sieht Sinkewitz als Einzelfall bei T-Mobile

Unterdessen sieht der Doping-geständige Radprofi Jörg Jaksche (Ansbach) in dem vor der Tour de France positiv auf Testosteron getesteten Patrick Sinkewitz einen Einzelfall im deutschen T-Mobile-Team. Die B-Probe von Sinkewitz soll morgen geöffnet werden. Allerdings hat er auch die Möglichkeit, auf das Recht der Gegenanalyse zu verzichten.

Für die anderen Fahrer im Team würde er "eigentlich schon die Hand ins Feuer legen", sagte Jaksche dem Radiosender "Bayern 3". "Die wichtigen Sachen, den Nachweis von Eigenblut- oder Fremdblut-Doping, da ist Telekom die einzige Mannschaft, die das macht." Diesen Test würde es nicht einmal beim Weltradsportverband UCI geben. "Ich kann mir so viele Blutbeutel reinlaufen lassen bei der UCI, theoretisch bei einem Rennen, ich würde nicht entdeckt werden", meinte Jaksche.

Zweifel an Tour-Sieger Contador

Daran, dass Toursieger Alberto Contador sauber ist, hat Jaksche ebenfalls Zweifel: "Ich war auch zehn Jahre in der Situation, dass ich lügen musste. Ich würde ihn auch gar nichts fragen, weil ich seine Antwort wahrscheinlich gar nicht akzeptieren könnte." Dass sein ehemaliger Teamkollege ein Kunde des Dopingarztes Eufemiano Fuentes war, steht für den Deutschen nach Einsicht in einen Medikationsplan des spanischen Mediziners für das komplette Team von Liberty Seguros aus dem Jahr 2005 fest: "Ich habe auf diesem Zettel Fuentes' Handschrift wiedererkannt", sagte Jaksche der "Süddeutschen Zeitung". Die dort verzeichneten neun Kürzel seien identisch mit den Initialen der neun Profis des damaligen Teams. Neben R.H. (Roberto Heras) habe auch A.C. (Alberto Contador) auf dem Plan gestanden. (mit dpa/sid)

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