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VfB Stuttgart - VfL Bochum

© dpa

Stuttgart - Bochum 1:1: Drauf gepfiffen

Schwache Stuttgarter spielen nur 1:1 gegen Bochum, obwohl der VfL nach dem Platzverweis gegen Diego Klimowicz das Spiel mit zehn Mann beenden muss. Doch in Unterzahl gleicht Bochum aus.

Am Ende wurde es ein unruhiger Abend in Stuttgart. Die Polizei musste vor dem Stadion gegen hunderte randalierende Fans einschreiten. Ein großes Aufgebot von Ordnern wurde zum Schutz des Businesscenters in Stellung gebracht, dass vor allem Vip-Gästen als Stadionzugang dient. Es kam zu Festnahmen und leichteren Verletzungen auf beiden Seiten. Die Bochumer mussten nach dem 1:1 (0:0) beim VfB Stuttgart lange warten, bevor sie überhaupt die Heimreise antreten konnten. Der Weg aus dem Stuttgarter Stadion war blockiert.

Die Ausschreitungen bildeten den vorläufigen Höhepunkt eines Tages, der die sportliche Lage des VfB weiter verschärfte und dazu die Diskussion um Teamchef Markus Babbel anheizt – und möglicherweise mehr. In Stuttgart darf nun mit vielem gerechnet werden, vielleicht sogar mit Rücktritten. Teamchef Babbel hat zwar vor einigen Tagen eine Art Jobgarantie bis zur Winterpause erhalten, nach den Vorfällen des Samstags aber zog man sich in Stuttgart zu weiteren Beratungen zurück. Es wurde am Abend am Neckar auch mit der Möglichkeit eines Rücktritts von Vorstandsmitglied und Manager Horst Heldt gerechnet.

Heldt wird der Fraktion zugerechnet, die während der Woche (nach dem 0:4 in Leverkusen) für die Trennung von Babbel aussprach, vom mächtigen Aufsichtsratschef und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt aber überstimmt wurde. In der Stuttgarter Arena waren die „Vorstand-raus-Rufe“ unüberhörbar laut. „Man muss Angst haben, dass das weiter eskaliert“, sagte Heldt und lehnte weitere Kommentare ab. Er stehe auch am Sonntag telefonisch nicht zur Verfügung, ließ er wissen. Schon vor der Partie war es zu Vorfällen gekommen. Rund 100 VfB-Anhänger wollten den VfB-Teambus auf der Zufahrt zum Stadion aufhalten. Die Stuttgarter Fans verweigerten während des Spiels jede Unterstützung.

Nach ersten 45 Minuten, die aus Stuttgarter Sicht einem sportlichen Offenbarungseid glichen, und in der die Bochumer die größeren Chancen besaßen, konnten sich die Schwaben nur mühsam befreien. Selbst die 1:0-Führung durch Serdar Tasci aber, der in der 55. Minute per Kopfball traf, brachte keine Ruhe ins VfB-Spiel. In der 89. Minute stürzten alle Hoffnungen der Stuttgarter vier Tage vor dem wichtigen Champions League Spiel am Mittwoch gegen Unirea Urziceni wie ein Kartenhaus zusammen. Mit einem Freistoß gelang Christian Fuchs der Ausgleich. Und das, obwohl Diego Klimowicz kurz nach seiner Einwechslung wegen groben Foulspiels (er trat Tasci von hinten um) die Rote Karte gesehen hatte.

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