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Unser Mann in Sotschi: Claus Vetter

© promo

Liebesgrüße aus Sotschi (17): Draußen ist viel schöner

Hier erzählt unser Olympia-Korrespondent Claus Vetter täglich Geschichten aus Sotschi. Diesmal verteidigt er die deutsche Sportlerehre, was dank Rodeln und Maria Höfl-Riesch auch einigermaßen gelingt.

Nach den Olympischen Spielen ist vor den Paralympics. Es dauert also noch eine Weile, bevor die Hallen im Olympiapark zusammengefaltet werden können und die temporären Tribünen in den Skistadien temporäre Tribünen gewesen sind. Schade, es wäre doch ein schönes Souvenir für die Olympiateilnehmer, so ein Tribünenteilchen oder ein bisschen aufgetautes Eis im Einmachglas.

Aber vielleicht können sie das ja nach den Paralympics den Sportlern hinterherschicken, die Deutschen unter ihnen würden sich bestimmt freuen. Denn für die meisten der mehr als 150 Sportler gab es außer Erkenntnissen nicht viel zum Mitnehmen aus Sotschi. In der Halle war der deutsche Wintersportler verloren, eine Bronzemedaille im Eiskunstlauf gab es – die letzte für lange Zeit im Paarlaufen.

Wenigstens ist im Freien mit uns nicht gut Schlittenfahren. So konnte ich immer mit der goldenen Rodelnation kontern, wenn mir Kollegen aus anderen Ländern von ihren Stars erzählten. Jewgeni Pluschenko, Sidney Crosby, Ole-Einar Björndalen. Pah. Unsere Kids haben ein anderes Idol. „Felix Loch“, sagte ich. Ist natürlich auch unser Fahnenträger bei der Abschlussfeier. „Welche Sportart?“ – „Rodeln.“ – „Also ist Rodeln in Deutschland sehr populär?“ Meine Antwort: „Wir haben auch noch die Höfl-Riesch-Maria.“ Das oder die saß meistens.

Der deutsche Wintersportler ist eben lieber draußen, auf Bergen, Rodelbahnen und Schanzen, dort, wo der Sport hingehört, und da mögen wir es lieber traditionell. Mag es den Rest der Welt auch noch so wenig interessieren. Dafür interessiert uns eben nicht, was in der Halle passiert.

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