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Gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf waren die Bayern so überlegen, dass sie sich gegenseitig applaudieren konnten.

© dpa

Düsseldorf - Bayern 0:5: Bayern bauen ihren Rekord aus

Rekordmeister Bayern München gewinnt locker bei Fortuna Düsseldorf mit 5:0 (2:0) und hat seinen Startrekord mit nun acht Siegen in acht Spielen weiter ausgebaut.

Beim Dienstausflug in die rheinische Heimat bewies Jupp Heynckes gutes Timing. 27 Minuten lang hatten die Profis des FC Bayern ihre Düsseldorfer Gastgeber bereits intensiv in die Kunst des Fußballspiels eingewiesen, als Münchens Cheftrainer sich erstmals von seiner Bank erhob und an den Rand seiner Coaching Zone trat. Dort wippte der gebürtige Mönchengladbacher einige Augenblicke etwas unruhig auf seinen Schuhsohlen auf und nieder – wohl um seiner Mannschaft zu signalisieren: Bei all eurer Überlegenheit solltet ihr langsam auch mal ein Tor schießen. Dann hatte Heynckes zu Ende gewippt, nahm wieder Platz – und wenige Sekunden später erzielte Mario Mandzukic den ersten von fünf Bayern-Treffern an diesem Nachmittag.

Mit dem satten 5:0-Erfolg genehmigte sich der Rekordmeister eine neue Bestmarke in der Liga-Historie: Es war der achte Sieg der Bajuwaren im achten Saisonspiel – das hat in 49 Jahren Bundesliga zuvor noch kein Verein zustande gebracht. „Für uns ist dieses Spiel ein Genuss“, umriss Fortuna-Trainer Norbert Meier vorab die grundsätzlich bescheidenen Erwartungen seines Teams an das Duell mit den rekordträchtigen Münchnern. Genuss bereitete dem Düsseldorfer Publikum zunächst aber nur eine Ehrung vor dem Anpfiff: Die Mitglieder der Rockband „Die Toten Hosen“ wurden unter großem Getöse zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt – in der 28. Minute machte deren Leadsänger Campino auf der Tribüne dann aber ein bitterböses Gesicht.

Der Grund: Der Kroate Mandzukic hatte zum 1:0 für die Heynckes-Elf getroffen – am Ende eines einfachen Angriffs, bei dem Fortuna-Verteidiger Tobias Levels Münchens Franck Ribéry auf der rechten Abwehrseite komplett aus den Augen verlor und der Franzose Mittelstürmer Mandzukic den Ball spielend leicht auf den Fuß passen konnte. Es folgten Bayern-Chancen im Minutentakt, bis sich die völlig überforderten Gastgeber in der 36. Minute das 0:2 einfingen. Diesmal war es kein simpler, sondern ein kurioser Treffer: Nach einem Freistoß gewann Thomas Müller ein Kopfballduell gegen Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz, legte den Ball quer zu Luiz Gustavo – der die Gelegenheit zunächst verstolperte, dann aber noch den Kopf von Schlussmann Fabian Giefer traf.

Von dessen Schädel hoppelte das Spielgerät über die Torlinie – und bei aller hartnäckigen Begeisterung der Düsseldorf-Fans: In den Beifall zum Halbzeitpfiff mischten sich auch unüberhörbare Pfiffe. Die Unzufriedenheit des Publikums versuchte Norbert Meier dann mit zwei Wechseln in der Pause zu lindern: Im zentralen Mittelfeld kam Andrey Voronin für Ken Ilsö, und in der Abwehr musste Levels Mitspieler Axel Bellinghausen weichen.

Im Gegensatz zum FC Schalke, der vor drei Wochen an selber Stelle eine 2:0-Pausenführung leichtfertig verspielte, gaben die Münchner aber weiterhin konsequent die Genusskiller: In der 55. Minute drosch Müller den Ball nach einem Ableger von Ribéry zum 3:0 in die Maschen – doch satt waren die Rekordjäger aus dem Süden damit noch lange nicht: Zwar beschränkten sie sich vorübergehend aufs Schaulaufen, mit einem Doppelschlag durch Müller und Rafinha kurz vor Schluss schraubten die Gäste das Resultat aber noch auf eine für die Fortuna sehr schmerzhafte Höhe.

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