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Sport: Ein Band der Hilfe

Hertha BSC spendet 250 000 Euro für Asien

Berlin - Das Heimspiel gegen den FC Bayern München am 30. Januar im Olympiastadion soll nicht nur Herthas vorläufiger Saisonhöhepunkt werden. Der Berliner Fußball-Bundesligaklub will auch das Spiel zum Anlass für eine Spendenaktion zugunsten der Flutopfer in Asien nehmen. Ganz gleich, wie hoch die Spendenbereitschaft der Hertha-Fans dann sein wird, der Fußballklub will in den nächsten fünf Jahren mit mindestens 250 000 Euro helfen. Das versprach gestern Manager Dieter Hoeneß: „Die Mannschaft wird spenden, das Management und wir wollen auch die Fans einbinden, kleine Beträge zu geben.“

Eine Gelegenheit dazu ist ein kleines blaues Kunststoffband, das die Fans am Handgelenk tragen können. „Berlin hilft“ soll darauf stehen und außerdem noch Hertha BSC. Auf diese Idee hat Hertha ein Praktikant gebracht: Kaj Lerby, Sohn des früheren dänischen Nationalspielers Sören Lerby. Er erinnerte die Verantwortlichen daran, dass kürzlich Tausende Niederländer ein Band in Orange am Handgelenk trugen zur Erinnerung an den ermordeten Regisseur Theo van Gogh. Ein anderes Vorbild für die Aktion zog Hoeneß gestern aus seiner Manteltasche: ein gelbes Band, dessen Verkaufserlös der Lance-Armstrong-Stiftung für krebskranke Menschen zugute kommt.

Hertha BSC hat zwar seinen Gesamtbetrag von 250 000 Euro öffentlich gemacht, die Spieler jedoch haben sich noch nicht auf ihren eigenen Beitrag verständigt. „Die Mannschaft ist in der Entscheidungsphase“, sagte Trainer Falko Götz. Das Geld soll nur zum kleinen Teil in Sofortmaßnahmen fließen. Das meiste will der Verein in ein Projekt investieren. „Das kann ein Waisenhaus sein, eine Schule oder ein Kindergarten. Wir denken auf jeden Fall an eine Gegend, wo die Not am größten ist“, sagte Hoeneß. Er kann sich auch vorstellen, ein solches Projekt gemeinsam mit einem Partner zu verwirklichen, vielleicht sogar mit einem anderen Klub aus der Bundesliga.

An diesem Freitag werden die Berliner Fußballspieler erst einmal spielend Hilfe leisten. Es geht nicht um eine große Katastrophe wie in Asien, eher um ein überschaubares finanzielles Problem. Hertha BSC spielt um 19 Uhr beim FC Energie Cottbus im Stadion der Freundschaft, und die Cottbuser können die Einnahmen aus dieser Begegnung gut gebrauchen. Der Verein habe seit Oktober nur noch 70 Prozent der Spielergehälter bezahlen können, der Kreditrahmen sei ausgeschöpft, hat Manager Klaus Stabach bestätigt. „Dass wir gegen Cottbus spielen, ist auch ein Zeichen dafür, dass die Verbindung zwischen beiden Klubs bestehen bleiben soll“, sagte Herthas Manager Hoeneß. Die Berliner bräuchten die Auseinandersetzung mit den Cottbusern. „Seit Cottbus nicht mehr in der Ersten Liga spielt, fehlt uns ein potenzielles Derby“, sagte Hoeneß und Trainer Götz ergänzte: „ Auch im Nachwuchsbereich ist Cottbus eine gute Vergleichsmöglichkeit für unsere Mannschaften. Aber wenn das Geld fehlt, wird leider meistens zuerst an der Nachwuchsarbeit gespart.“

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