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Sport: Ein ganz normaler Prinz

Man muss sich den norwegischen Fußballtrainer Stale Solbakken als einen mutigen Mann vorstellen. Denn in Köln, seinem neuen Arbeitsplatz, gibt es traditionell drei Machtzentren: Den Dom, den „Express“ und Lukas Podolski.

Man muss sich den norwegischen Fußballtrainer Stale Solbakken als einen mutigen Mann vorstellen. Denn in Köln, seinem neuen Arbeitsplatz, gibt es traditionell drei Machtzentren: Den Dom, den „Express“ und Lukas Podolski. Mit zwei von den dreien hat sich Stale Solbakken gleich in den ersten Wochen seiner Amtszeit angelegt.

Zunächst hat Stale Solbakken im Trainingslager die Presse in die Schranken gewiesen. Sie habe zu viel Macht gehabt beim FC in den letzten fünfzehn Jahren, monierte er, um zugleich anzukündigen: Das muss sich ändern. Gemeint hat er vor allem den „Kölner Express“, der in der Vergangenheit immer wieder mal die Vereinspolitik beim FC mitbestimmen konnte. Und dann nimmt er am Montag auch noch Lukas Podolski die Kapitänsbinde weg. Das muss man sich mal vorstellen: Der Prinz in Köln – ein ganz normaler Spieler? Stattdessen kommt Pedro Geromel künftig die Ehre zu, die Mannschaft auf das Spielfeld zu führen.

Mutig, mutig, muss man loben, doch Stale Solbakken dürfte sich vor dieser Entscheidung der Rückendeckung des fast ebenso neuen Kölner Sportdirektors Volker Finke versichert haben. Dieser ist angetreten, die eingefahrenen Strukturen beim 1. FC Köln aufzubrechen. Gelingt es ihm, könnten sich Finke/Stolbakken als neues Machtzentrum in Köln etablieren. Wahrscheinlicher aber ist jedoch, dass die alten Mächte beim ersten sportlichen Misserfolg zurückschlagen werden. Vielleicht kann dann ja der Dom vermitteln.

Porträt Lukas Podolski: Meinungsseite

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