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Sport: Ein Sieg, der doppelt zählt

Schalke 04 gewinnt auch das zweite Derby der Saison – 3:2 bei unsicheren Dortmundern

Der 12. Mai 2007 hat sich in die Schalker Seele eingebrannt. Die 0:2-Niederlage in Dortmund kostete Schalke den Meistertitel, das hat in Gelsenkirchen große Verbitterung hinterlassen. Da war auch der deutliche 4:1-Heimsieg in der Hinrunde dieser Saison kaum Trost. Getilgt könne der Makel nur mit einem Erfolg beim ungeliebten Rivalen, hatte Schalkes Nationalspieler Gerald Asamoah verkündet und seine Erwartungshaltung gleich mitgeliefert: „Am besten, wir nehmen den Dortmundern schnell die Luft raus.“ Das Vorhaben Asamoahs hat für die Schalker vor 80 708 Zuschauern gestern im ausverkauften Dortmunder Stadion funktioniert. Durch den 3:2 (2:1)-Sieg in Dortmund kletterten die Schalker in der Tabelle auf Platz drei.

Schalke begann gestern ohne Kevin Kuranyi, der sich beim Sieg gegen Stuttgart beim Torjubel das Leibchen vom Körper gerissen hatte und für diese Eselei mit der fünften gelben Karte bestraft worden war. Für den Nationalspieler durfte Halil Altintop stürmen, er bildete im Schalker 4-4-2-System gemeinsam mit Asamoah die Abteilung Attacke. Den ersten Aufreger des Spiels produzierten jedoch die Dortmunder. Nach einer elfmeterwürdigen Attacke von Schalkes Torhüter Manuel Neuer an Diego Klimowicz konnten die Gäste froh sein, dass Schiedsrichter Peter Gagelmann zuvor eine Abseitsposition erkannt hatte. Auf der anderen Seite machte sich die Dortmunder Hintermannschaft mit einer Vielzahl an Fehlleistungen das Leben schwer.

Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Schalker die Dortmunder Unzulänglichkeiten erstmals bestrafen würden. Nach einer guten Viertelstunde war es so weit: Der überragende Asamoah war nach einem Stellungsfehler von BVB-Keeper Marc Ziegler zur Stelle und schob zur Schalker Führung ein. Dabei hatte Dortmunds Linksverteidiger Dede vor Spielbeginn noch verkündet, „Asamoah wird gegen uns kein Tor machen – garantiert nicht.“ So kann man sich täuschen.

Die Freude im blau-weißen Lager währte jedoch nur kurz, schon im Gegenzug gelang Giovanni Federico der Ausgleich. Doch auch dieses Erfolgserlebnis bescherte den Gastgebern keine Sicherheit. Im Gegenteil: Nach einem Freistoß von Ivan Rakitic schenkte Dortmunds Manndecker Martin Amedick den Schalkern die erneute Führung, indem er unbedrängt ins eigene Tor köpfte. Bei so einem Aussetzer durften sich die Dortmunder nicht beklagen, dass sie trotz allen Engagements mit einem Rückstand in die Pause gehen mussten. Dagegen hatte Schalke leichtes Spiel. Das Team von Mirko Slomka musste sich nur sicher postieren und auf den nächsten Dortmunder Fehler warten.

Dass sie durchaus auch in der Lage sind, ansehnlichen Fußball zu spielen, bewiesen die Borussen zu Beginn des zweiten Durchgangs. Der Ausgleich war eine herrliche Koproduktion: Flanke Alexander Frei, Kopfball Mladen Petric, der sein neuntes Saisontor erzielte. Schalke wirkte überrascht, erst in der Schlussviertelstunde übernahmen die Gäste wieder die Initiative. Da spielte das Team in Überzahl, Dede hatte nach überhartem Einsteigen gegen Rakitic die Rote Karte gesehen. Die Schalker nutzten die Überlegenheit zum entscheidenden Treffer, der Fabian Ernst gelang.

Damit ist für diese Saison alles geklärt. Die Nummer eins im Revier ist der FC Schalke 04. So sah es auch Schalkes Manager. „Es hat die Mannschaft ausgezeichnet, dass sie nach den dummen Gegentoren bis zum Schluss auf Sieg gespielt hat“, sagte Andreas Müller.

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