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Sport: Ein Sieg wie im Rausch

Die Volleys gleichen gegen Haching zum 1:1 aus.

Berlin - Am Ende standen mehr als 6000 Zuschauer und sangen mit größter Lungenkraft: „Oh, wie ist das schön.“ Alle hatten sich erhoben, alle brachten sie den BR Volleys gestern Abend stehend ihren Respekt zum Ausdruck. Und die Spieler gingen zu den Fans und klatschten sie ab. Die Fans bedankten sich für eine grandiose Leistung, die Spieler für eine phantastische Unterstützung. 3:0 (25:16, 25:13, 25:23) hatte der Volleyball-Bundesligist aus Berlin in der Max-Schmeling-Halle Haching besiegt. Es war nicht nur ein Sieg, es war eine Demonstration. Die Berliner haben dadurch in der Finalserie um die deutsche Meisterschaft zum 1:1 ausgeglichen. „Wir haben durch unser aggressives Spiel verhindert, dass Haching ins Rollen gekommen ist“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand. Und Mittelblocker Felix Fischer verkündete strahlend: „Es macht einen Riesenspaß, wenn du siehst, dass du Haching niedermachen und demütigen kannst.“

Niedermachen, demütigen, das waren nicht bloß markige Worte. In den ersten beiden Sätzen war das vor 6385 Zuschauern die Realität. „Wir haben uns in den Rausch gespielt, den wir benötigt haben“, sagte Fischer. Diese Berliner Mannschaft, diese Mischung aus gesunden und angeschlagenen Spielern, schaffte es, dass Haching zeitweise wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen spielte.

Die Volleys setzten die Gäste mit harten Sprungaufgaben und guten Flatterbällen unter Druck, sie arbeiteten hervorragend im Block, sie hatten eine starke Annahme und eine sehr gute Feldabwehr. Roko Sikiric, der Außenangreifer, glänzte mit seinen harten Sprungaufgaben und starken Angriffsbällen, und zudem war er im Block ein Leistungsträger. Scott Touzinsky, trotz Verletzung, überzeugte mit seinen Sprungaufgaben und seinem Einsatz. Paul Carroll, immer noch durch seine frühere Schulterverletzung gehandicapt, war auf der Diagonalposition zuverlässig der Mann für die wichtigen Punkte, Felix Fischer spielte ganz stark im Mittelblock, ebenso wie Tomas Kmet, Libero Martin Krystof, am Oberschenkel verletzt, hatte ganz starke Szenen in der Feldabwehr, und Jaroslav Skach, der Zuspieler, führte souverän Regie. Eigentlich sollte er gar nicht spielen. Aber dann knickte Kawika Shoji fünf Minuten vor Spielbeginn um. Als Niroomand auch noch diese Verletztenmeldung erfuhr, da war er regelrecht verzweifelt.

Das war vor dem Spiel. Nach dem Spiel lehnte er gegen eine Wand und sagte lächelnd: „Die Mannschaft hat sich für die schwache Vorstellung in Haching sehr gut revanchiert. Und vor allem haben wir ein weiteres Heimspiel vor dieser großartigen Kulisse.“ Am Dienstag genau gesagt. Aber vorher, am Samstag, wird die Kulisse anders aussehen: Da muss Berlin in Haching spielen.

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