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Sport: Eine Halbzeit Euphorie

Köln verliert nach gutem Start 1:2 gegen München

Als die Ganzkörperstarre aus Uwe Rapolder gewichen und der Trainer des 1. FC Köln in das Innere des Stadions entschwunden war, kam Bewegung in seine Mannschaft. Unter dem freundlichen Beifall ihres geplagten Publikums steckten die weiß gekleideten Fußballer die Köpfe zusammen und feuerten sich an. So wie man das gemeinhin vor dem Anpfiff macht. Hier allerdings war die Partie gegen den FC Bayern München gerade vorüber, die Aufsteiger aus Köln hatten mit 1:2 und damit zum sechsten Mal in Folge verloren, da kann man sich schon einmal für die Zukunft aufmuntern. Findet auch Uwe Rapolder. „Auch für die Spieler ist es in so einer Situation schwierig, noch einmal Kraft zu tanken und Mut zu machen“, seufzte der FCTrainer. „Ich finde das auf jeden Fall absolut positiv.“

Die Schockwellen der vergangenen Wochen hatte Rapolder zum einen dadurch verarbeitet, indem er seine Mannschaft im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich auf sechs Positionen neu besetzte. Und zum zweiten trotzte er dem Tabellenführer mit einer gewaltigen Abwehr: Fünf Mann, die zudem häufig Unterstützung von ihrem defensiven Mittelfeldkollegen Marvin Matip bekamen, verteidigten das Tor von Stefan Wessels.

„Wir waren nicht gezwungen, das Spiel zu gestalten“, erklärte Rapolder seine Maßnahme. Nach einigen guten Torchancen der Bayern kam die Kölner Führung durch Matthias Scherz in der 28. Minute daher ein wenig unerwartet. Die Gastgeber waren plötzlich euphorisiert, und in dieser Stimmung absolvierten sie auch den Rest der ersten Hälfte.

Letztlich sah es dann aber doch wieder kinderleicht aus, wie die Bayern das Spiel nach der Pause zu ihren Gunsten drehten. Zunächst traf Lucio zum Ausgleich, ehe Ballack eine Viertelstunde vor Schluss zum 2:1 einköpfte – allerdings mit fadem Beigeschmack. Der Eckstoß, der zum Siegtor führte, war eigentlich gar keiner: Ballack hatte den Ball selbst ins Toraus geschossen. Eine Minute vor Schluss übersah Referee Lutz Wagner zudem ein Handspiel von Lucio im eigenen Strafraum. Elfmeter gab es nicht, dafür wieder einmal lange Gesichter in Köln. „Heute wurde nicht darüber diskutiert – schade“, bedauerte FC-Manager Andreas Rettig die ausbleibenden Proteste nach Lucios Handspiel. Aber dafür haben sie sich nachher ordentlich Mut gemacht für das nächste Spiel.

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