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© dpa

Alba Berlin: Eine Nummer zu klein

Alba Berlin ist zum Auftakt der Europaliga-Zwischenrunde chancenlos und verliert 65:96 bei Maccabi Tel Aviv.

So sehr sich die Basketballer von Alba Berlin auf die Spiele in der Europaliga-Zwischenrunde gefreut hatten – am Donnerstagabend bekamen sie die unangenehme Seite dieses Privilegs zu spüren. Zum Auftakt der Runde der besten 16 Mannschaften Europas blieben die Berliner vor 11 000 Zuschauern beim israelischen Rekordmeister Maccabi Tel Aviv völlig chancenlos und verloren überaus deutlich mit 65:96 (32:49). Viel zu schnell, groß, athletisch, treffsicher und auf allen Positionen ausgeglichen gut besetzt zeigte sich Maccabi, einer der Topfavoriten auf den Titel in der Europaliga.

Zu groß, zu schnell, zu gut

Schon vor dem Spiel war klar, dass Alba offensiv nicht mit den Gastgebern würde mithalten können. Die Berliner mussten versuchen, ein langsames, zähes Spiel zu entwickeln, um Maccabis überfallartige Schnellangriffe und überragende Einzelspieler in ihrer Wirkung einzuschränken. Das gelang nur bis zum Stand von 17:17 nach knapp sieben Minuten, ehe Maccabi das erste Viertel mit einem 10:3-Endspurt abschloss. Alba musste sich jeden Korb hart und oft durch Einzelaktionen erarbeiten, während sich die Israelis Punkt für Punkt locker und mannschaftsdienlich erspielten. Immer wieder fand der puertoricanische Aufbauspieler Carlos Arroyo seine Mitspieler in Korbnähe, wo Alba den neu verpflichteten aber noch nicht in Berlin angekommenen Center Kenny Adeleke schmerzlich vermisste.

Welche finanziellen und basketballerischen Welten Maccabi und Alba trennen, wurde im zweiten Viertel deutlich. Die Gastgeber wechselten ihre Formation im Minutentakt, ohne dass ein Bruch in ihr Angriffsspiel kam. Selbst der erst vor einigen Tagen verpflichtete Aufbauspieler Dee Brown fügte sich so selbstverständlich ein, als würde er seine Mitspieler seit Jahren kennen. Brown erzielte im zweiten Viertel acht Punkte (ohne einmal vorbeizuwerfen), innerhalb weniger Minuten lag Alba mit 24:40 zurück, das Spiel war so gut wie verloren. Bei den Berlinern hielten allein Immanuel McElroy (am Ende mit 17 Punkten) Ansu Sesay (15) und Julius Jenkins (14) dagegen. Aber dem Deutschen Meister fiel einfach zu wenig ein. Aus der Distanz wollte der Ball nicht in den Korb fallen und unter dem Brett schreckte Alba immer wieder vor der Präsenz des 2,11 Meter großen Centers D’or Fischer und seinen langen Armen zurück.

Maccabi traf 70 Prozent der Würfe

„Wir müssen uns nicht um Alba kümmern, sondern nur unseren eigenen Stil spielen“, hatte Maccabis Trainer Pini Gershon vor dem Spiel gesagt. Er sollte Recht behalten. Als Chester Simmons mit einem artistischen Korbleger die Führung erstmals auf 30 Punkte schraubte, musste aber selbst Gershon ungläubig lachen. So spaßig schien er sich diesen Abend doch nicht vorgestellt zu haben. Auch wenn Alba im Schlussviertel mehr Raum im Angriff bekam und besser traf: Maccabis Überlegenheit blieb überdeutlich. Am Ende hatten die Gastgeber rund 70 Prozent ihrer Würfe getroffen, 17 Rebounds mehr als Alba eingesammelt, 13 Assists mehr verteilt und sieben Würfe der Berliner geblockt.

Am kommenden Donnerstag hat Alba die Gelegenheit, es besser zu machen: Zu Gast ist Real Madrid, das den FC Barcelona im zweiten Spiel der Gruppe F 85:83 besiegte. (Tsp)

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