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Sport: Eishockey: Gut gespielt, schlecht getroffen

Gut gespielt, schlecht getroffen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat einen erfolgreichen Einstand beim Deutschland-Cup in Hannover leichtfertig verspielt und sich dennoch viel Lob eingehandelt. "Die Jungs haben sich sehr gut geschlagen.

Gut gespielt, schlecht getroffen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat einen erfolgreichen Einstand beim Deutschland-Cup in Hannover leichtfertig verspielt und sich dennoch viel Lob eingehandelt. "Die Jungs haben sich sehr gut geschlagen. Ich bin sehr stolz und zufrieden", sagte Bundestrainer Hans Zach nach der 1:2-Niederlage gegen Vize-Weltmeister Slowakei beim Auftakt des mit 100 000 Mark dotierten Vier-Länder-Turniers. Allein die mangelhafte Chancenverwertung verhinderte eine Überraschung durch das junge deutsche Team, das mit bravourösem Einsatz auch auf den Gegner Eindruck machte. "Die Deutschen haben uns wirklich geprüft", stellte der slowakische Trainer Jan Flic nach dem glücklichen Erfolg seiner Auswahl fest.

Im ihrem zweiten Spiel bei diesem Turnier traf die deutsche Mannschaft auf die Schweiz (Nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe beendet). Die Eidgenossen waren zum Auftakt dem Team aus Kanada mit 2:3 (0:2, 0:1, 2:0) unterlegen. Für die Mannschaft mit dem Ahornblatt auf der Brust, die mit 21 Legionären aus der Deutschen Eishockey-Liga antreten, trafen Greg Parks, Mike Kennedy (München Barons) und Greg Johnston (Capitals), während Martin Pluss und Patrick Fischer für die Schweizer erfolgreich waren.

Nach den ersten Schritten auf dem Weg zurück in die "bel etage" des internationalen Eishockeys stellt Hans Zach sechs Monate vor der A-Weltmeisterschaft (28. April bis 13. Mai 2001) in Hannover, Köln und Nürnberg der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ein gutes Zwischenzeugnis aus. "Die Truppe funktioniert gut. Sie entwickelt Druck, ist stark im Zweikampf und spielt in punkto Kampfgeist und Disziplin am obersten Level. Alles ist positiv", lautete das Fazit des 52-Jährigen. Das große Manko des DEB-Teams ist die mangelhafte Chancenverwertung. Wie schon beim 1:4 gegen Kanada am Mittwoch in Landshut reichte es auch gegen die Slowaken trotz hochkarätiger Möglichkeiten nur zu einem Treffer.

Der überragende slowakische Torhüter Pavol Rybar stand den deutschen Stürmer dabei weniger im Weg als das eigene Unvermögen. Selbst die erfahrenen Len Soccio (Hannover Scorpions), der zum besten deutschen Spieler gewählt wurde, und Jan Benda vom finnischen Erstligaclub Jokerit Helsinki, mit 21 Treffern erfolgreichster Schütze im aktuellen Kader, vergaben unkonzentriert beste Chancen. "Wir hätten im ersten Drittel 2:0 führen können", meinte Zach. Er und die 3870 Zuschauern in der nicht einmal zu einem Drittel gefüllten Preussag-Arena mussten bis zur 56. Minute auf das erste und einzige deutsche Tor warten. Wayne Hynes von Adler Mannheim gelang mit seinem ersten Treffer im zweiten Länderspiel das Ehrentor, als zwei Slowaken auf der Strafbank saßen.

"Es ist immer gut, wenn man nicht sehr gut spielt, aber gewinnt", gab Flic zum Besten, "wir haben zum ersten Mal in dieser Formation gespielt und waren deshalb nicht perfekt." Zach gewann aus der Niederlage wie schon in Landshut die Erkenntnis, dass sein Team noch lernen müsse, "dass ein guter Gegner jeden Fehler bestraft. Aber die Fehler sind gegenüber dem Spiel am Mittwoch schon weniger geworden".

Seine Einschätzung, das deutsche Eishockey habe ein Torwartproblem, muss der Bundestrainer nach zwei Spielen der WM-Saison korrigieren und sich stattdessen Gedanken über die unzureichende Trefferquote machen. Sowohl Christian Künast (München Barons) in Landshut wie auch Robert Müller (Adler Mannheim) gegen die Slowakei machten ein starkes Spiel. Mit Leonardo Conti (Frankfurt Lions) sollte sich gegen die Schweizer ein dritter Keeper bewähren.

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