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Eishockey-WM: Deutschland verpasst Sensation

Toll gespielt, nichts gewonnen: Trotz der bislang besten WM-Leistung beim unglücklichen 3:4 (1:2, 1:0, 1:2) gegen Schweden hat das deutsche Eishockey-Team am Freitag gegen Lettland sein erstes Endspiel um den Klassenverbleib.

24 Stunden vor dem wichtigen Match gegen den direkten Konkurrenten spielte das Team von Bundestrainer Pat Cortina am Donnerstag in Prag zwei Drittel lang überraschend stark, kassierte im Schlussdrittel aber die entscheidenden Gegentreffer durch John Klingberg (43.) und Oscar Möller (49.). Mit drei Punkten bleibt Deutschland in Abstiegsgefahr.

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) war nach frühen schwedischen Toren von Möller (12. Minute) und Joakim Lindström (13.) mit einer Energieleistung und Treffern von Marcus Kink (16.) und Nicolas Krämmer (30.) zurückgekommen. Matthias Plachtas Treffer reichte nur noch zum Anschluss (55.). Für seinen couragierten Auftritt gegen den neunmaligen Weltmeister vor 16.137 Zuschauern wurde Deutschland nicht belohnt. Das 5:2 bei der WM 1992 ebenfalls in Prag bleibt der bislang letzte WM-Sieg gegen die Skandinavier.

Gegen Lettland am Freitag (20.15 Uhr/Sport 1) und am Montag gegen Österreich müssen die Deutschen punkten, um den Klassenverbleib zu sichern. Am Sonntag gegen Tschechien sind sie dann wieder klarer Außenseiter. Gegen den Weltranglisten-Ersten suchte die deutsche Auswahl anders als gegen die Schweiz von Beginn an den Tor-Abschluss. Die Sturmreihen hatte Cortina wie angekündigt umgestellt - und so auf zwei Partien ohne eigenen Torerfolg reagiert. Allerdings traten die Schweden, die erst am Mittwoch beim 4:6 gegen Kanada ein Spektakel abgeliefert hatten, anfangs gefährlicher auf. Mitte des ersten Drittels brach dann eine Plexiglasscheibe - und die unfreiwillige Ruhe-Pause tat den Deutschen zunächst gar nicht gut.

Die unfreiwillige Pause tat den Deutschen nicht gut

Als die Teams nach rund 20 Minuten wieder aus der Kabine kamen, schlugen die Schweden nach zwei individuellen Fehlern auf deutscher Seite gleich doppelt zu. Vor dem 0:1 durch Möller verlor Verteidiger-Routinier Patrick Köppchen den Puck hinter dem Tor. Nur 85 Sekunden später beim Gegentor von Lindström war Stürmer Thomas Oppenheimer zu zögerlich. Goalie Timo Pielmeier hatte beim Schuss in den Winkel keine Chance. Der Ingolstädter hatte nach seinem starken WM-Debüt gegen die Schweiz erneut das Vertrauen bekommen.

Die Deutschen ließen sich nicht schocken. Mit einem Mann mehr auf dem Eis setzte sich NHL-Profi Tobias Rieder in der Offensive durch, Kink netzte den Abpraller ein. Gleich die erste Überzahl-Situation brachte Erfolg, eine 137-minütige Torflaute der deutschen Auswahl fand ein Ende. Über die Taktik beim Powerplay hatte es nach dem bitteren 0:1 am Dienstag gegen die Schweiz noch Unstimmigkeiten gegeben.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts überstand die DEB-Auswahl knapp fünf Minuten in Unterzahl, nachdem Stephan Daschner vor der Pause ein Spieldauer-Disziplinarstrafe kassiert hatte. Doch die Deutschen kämpften beherzt. Und schließlich war es Krämmer, der das deutsche Team mit dem verdienten Ausgleich belohnte. Allein tankte sich der Hamburger durch und trickste Torhüter Jhonas Enroth aus.

Das 3:2 war ein Glückstreffer. Verteidiger Klingberg fälschte den Puck unhaltbar ins deutsche Tor. Als Möller zum zweiten Mal traf, war die Vorentscheidung gefallen. Dank Plachta kamen die Deutschen noch einmal heran - zum Ausgleich reichte es aber nicht. (dpa)

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