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Drin isser. Ellen White hat England per Lob in Führung geschossen.

© Reuters

Update

Entscheidung in der Gruppe B: Japan wird Deutschlands Gegner

Bei der Frauenfußball-WM zeigen die Engländerinnen ihr bisher bestes Turnierspiel und gewinnen durch das 2:0 noch die Gruppe B. Die unterlegenen Japanerinnen sind somit der deutsche Gegner im Viertelfinale.

Japan also. Die Formkurve der Deutschen steigt, und es trifft sich gut, dass die Formkurve beim kommenden Viertelfinalgegner deutlich nach unten geht. 0:2 (0:1) unterlagen die Japanerinnen zum Vorrundenausklang gegen England und sanken damit auf Platz zwei in Gruppe B, der zum Spiel gegen die Deutschen verpflichtet. Vor 20 777 Zuschauern in Augsburg fand der Geheimfavorit aus Fernost nie seinen Rhythmus und kassierte völlig verdient seine erste Niederlage im Turnier. „Wir können viel besser spielen, und das werden wir auch“, sagte Trainer Norio Sasaki, „Ich bin immer noch der Meinung, dass wir Weltmeister werden können.“

Diesem Anspruch konnte seine Frauschaft in Augsburg nie gerecht werden. Die Engländerinnen zeigten den Deutschen schon mal, wie den technisch auf höchstem Niveau spielenden Japanerinnen beizukommen ist. Mit Laufarbeit und körperlicher Härte. Und mit schnellen Kontern. Auf diese Weise kam Japan zunächst überhaupt nicht ins Spiel und geriet schnell in Rückstand. Durch eines der schönsten Tore, das bei dieser Weltmeisterschaft bisher erzielt worden ist.

Es nahm dieses Tor seinen Anfang tief in der eigenen Spielhälfte, als Karen Karney den Ball weit nach vorn schlug, scheinbar ohne Plan, aber eben nur scheinbar, denn er flog genau in den Lauf von Ellen White. Die Stürmerin vom FC Arsenal hatte noch die japanischen Verteidigerinnen Saki Kumagai und Aya Sameshima vor sich, da schien ihr ein Dribbling zu riskant. Also tippte sie den Ball an der Rundung des Strafraums kurz an, womit Ayumi Kaihori offensichtlich nicht gerechnet hatte. Die Torfrau, mit 1,70 Metern noch eine der größten Japanerinnen, stand einen Tick zu weit vor ihrem Tor, sie machte noch ein paar Schritte zurück und sprang dann ab, aber der Ball beschrieb eine perfekte Flugkurve ins Tor.

Doch jedwede Zurückhaltung entspricht nicht dem japanischen Arbeitsethos. Es wurde daher anschließend auch ein bisschen besser, aber die spektakuläreren Szenen hatte England. Beinahe hätte Ellen White ihrem schönen Führungstor ein noch schöneres zweites zugefügt. Nach einer Flanke von Jessica Clarke lag sie waagerecht in der Luft und kickte den Ball artistisch per Fallrückzieher Richtung rechtes oberes Tordreieck. Dieses Mal hatte Ayumi Kaihori aufgepasst, sie sprang rechtzeitig ab und lenkte den Ball noch an die Querlatte.

Nach der Pause zog Japan das Tempo an. Aya Miyamas Freistoß fand den Fuß von Yuki Nagasato, aber die Potsdamerin grätschte den Ball im Stil einer Verteidigerin neben das Tor. Die Schritte der Engländerinnen wurden immer kürzer, aber sie fanden nach gut einer Stunde noch Kraft für jenen Konter, in dessen Folge Rachel Yankey den Ball aus spitzem Winkel zum 2:0 über die ihr entgegen stürzende Torfrau hob.

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