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Das Team von Hannover 96 feiert den 2:2-Ausgleich gegen Standard Lüttich.

© dpa

Europa League: Hannover kann vom Viertelfinaleinzug träumen

Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat sich auf seiner dritten Belgien-Tour eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinales in der Europa League erarbeitet.

Nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte kam die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Mirko Slomka zu einem 2:2 (1:2) beim zehnmaligen belgischen Meister Standard Lüttich und legte damit eine gute Basis für das Rückspiel in der kommenden Woche. „Die erste Halbzeit war ordentlich. Nach der Pause haben wir es dann richtig gut gemacht. Das 2:2 ist verdient. Wir können mit diesem Ergebnis gut leben. Die Ausgangsposition für das Rückspiel ist durchaus gut“, sagte der sichtlich zufriedene 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke nach der Partie.

In der Gruppenphase hatten die Niedersachsen das Auswärtsspiel in Lüttich noch mit 0:2 verloren, die Runde der letzten 16 erreichte man gegen den von Christoph Daum trainierten FC Brügge. Lars Stindl brachte die Gäste per Foulelfmeter in Führung (22.). Doch Yoni Buyens (27.) und Mohamed Tchite (30.) hatten vor 22.000 Zuschauern im Stade Maurice Dufrasne eine schnelle Antwort parat. Nach dem Wechsel gelang Winter-Zugang Mame Diouf mit seinem vierten Pflichtspieltor für den Bundesligasiebten der verdiente Ausgleich (56.).

Hannover, das nun im zweiten Duell mit Standard bereits ein 0:0 oder 1:1 zum Weiterkommen reicht, ging mit personellen Problemen ins Spiel. Es fehlten die angeschlagenen Mohammed Abdellaoue und Manuel Schmiedebach sowie der gelbgesperrte Jan Schlaudraff. Abwehrchef Emanuel Pogatetz saß mit Knieproblemen zunächst auf der Bank. Im Angriff nahm Didier Ya Konan, der in der Nacht zum Donnerstag stolzer Vater einer Tochter geworden war, die Position neben Diouf ein.

Unterstützt wurde die Mannschaft von nur 900 Anhängern, die wie schon vor drei Monaten erst kurz vor dem Anpfiff anreisen durften. Angesichts der rigorosen Politik von Lüttichs Bürgermeister Willi Demeyer, der die Gästefans aus der Innenstadt heraushalten wollte, wurde das Kartenkontingent von den Hannoveraner Anhängern nicht ausgenutzt. Beim ersten Auftritt waren noch 1.700 96-Fans dabei.

Die Gastgeber machten auf dem schwer bespielbaren Platz von Beginn an Druck. Mohamed Tchite (3.) und Gohi Bi Cyriac (9.) hatten die ersten großen Gelegenheiten, die Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler entschärfte. Hannover hatte große Probleme. Cyriac (12.) prüfte Zieler erneut, Buyens (17.) verfehlte aus 16 Metern das Tor.

Wie aus dem Nichts kamen die Niedersachsen dann zur Führung. Konstantin Rausch fiel nach einem Einsteigen von Kanu im Strafraum. Schiedsrichter Tony Chapron (Frankreich) zeigte sofort auf den Punkt, Stindl verwandelte sicher. Es war für Lüttich das erste Heim-Gegentor im laufenden Wettbewerb. Doch dann brach innerhalb von vier Minuten das Unheil über Hannover herein. Buyens traf nach einer Flanke von Tchite per Direkt-Abnahme. Wenig später verwandelte Tchite eine Ecke von Serge Gakpe per Kopf.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Hannover selbstbewusster und sicherer im Passspiel. Stindl versuchte es mit zwei Fernschüssen (50. und 54.) noch erfolglos. Diouf machte es dann besser. Nach Zuspiel von Ya Konan drückte der Senegalese den Ball zum 2:2 über die Linie. Dabei war der Stürmer angeschlagen in den zweiten Durchgang gegangen.

Kurz vor der Pause war Diouf noch vom Feld gehumpelt und konnte die letzten fünf Minuten nur von der Bank aus verfolgen. Hannovers medizinische Abteilung bekam den Afrikaner zum zweiten Durchgang jedoch noch einmal fit. Vier Minuten nach seinem Treffer nahm Slomka den Stürmer dann aus der Partie. Auch ohne Diouf ließen die Niedersachsen gegen streckenweise beeindruckte Belgier aber nichts mehr anbrennen. (dapd)

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