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FC Bayern: Kein Platz mehr für van Bommel

Die Bayern sind sich wohl mit Timoschtschuk einig. Der geplante Transfer des ukrainischen Nationalspielers untergräbt die Autorität von Bayern-Kapitän Mark van Bommel.

München - Es sollte klingen wie eine Kampfansage, doch es wurde nicht mehr als eine hohle Parole. Als Mark van Bommel während des Winter-Trainingslagers in Dubai gefragt wurde, was er denn davon hielte, wenn Anatoli Timoschtschuk im Sommer nach München wechsle, plusterte der Kapitän des FC Bayern München sich auf: „Der kann gerne kommen. Dann sitzt er schön auf der Bank. Also ist er überflüssig.“ Es war eine Geste, die wohl vor allem der Selbstachtung van Bommels diente. Denn der Niederländer spürt genau, dass die Spekulationen um den Transfer des ukrainischen Nationalspielers seine Autorität untergraben.

Dass sie Timoschtschuk unbedingt haben wollen, daraus machen die Entscheidungsträger der Bayern schon lange keinen Hehl mehr. Zuletzt erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor gut einer Woche: „Ich bin optimistisch, dass wir den Transfer zum Sommer hinkriegen.“ Nur der Spieler müsse sich noch entscheiden, hieß es stets. Nun meldete „Bild am Sonntag“, die Entscheidung sei schon längst gefallen. Als Ablösesumme an Zenit Sankt Petersburg würden 10,9 Millionen Euro fällig.

Die Qualitäten Timoschtschuks mussten die Bayern im vergangenen Frühjahr schmerzvoll erkennen. Sie verloren das Rückspiel des Uefa-Pokal-Halbfinales in Sankt Petersburg 0:4. Teil der desolaten Mannschaft war van Bommel, der zwar viel herumkommandierte, aber ständig zu spät in die Zweikämpfe kam und nichts zur Stabilisierung des Münchner Spiels beitrug. Bei Sankt Petersburg dagegen bot Timoschtschuk eine überragende Partie. Er glänzte mit klugen Pässen, überlegtem Stellungsspiel und vielen gewonnenen Zweikämpfen.

Wenn Timoschtschuk wirklich kommt, dürfte der Abschied von Mark van Bommel endgültig feststehen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, mit der von den Bayern angebotenen Verlängerung um ein Jahr ist er unzufrieden. Und er ist zu klug, um ernsthaft an seine Worte aus Dubai zu glauben. Sebastian Krass

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