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Fifa-Urteil: FC Chelsea darf nicht mehr einkaufen: Transferverbot bis 2011

Nach einem Urteil des Weltverbandes darf der Klub von Michael Ballack bis 2011 keinen neuen Spieler unter Vertrag nehmen, weil er den französischen Jugendspieler Gael Kakuta zum Vertragsbruch beim RC Lens aufgefordert haben soll.

London - Der Fußball-Weltverband Fifa hat den FC Chelsea mit einem einjährigen Transferverbot belegt. Grund ist der Vertragsbruch des französischen Nachwuchsspielers Gael Kakuta mit dem RC Lens, zu dem ihn die Londoner offenbar ermuntert haben. Wie der Klub den Vertragsbruch von Kakuta forciert haben soll, ist noch offen. Aufgrund des Vergehens ist es Chelsea nach dem Urteil der Fifa untersagt, in den kommenden Winter- und Sommer-Transferzeiten neue in- oder ausländische Spieler zu verpflichten. Sollte die Entscheidung Bestand haben, dürfte der Klub erst im Januar 2011 wieder neue Profis unter Vertrag nehmen.

Chelsea reagierte heftig und kündigte an, „auf entschiedenste Weise“ Einspruch einzulegen. „Die Strafen sind ohne Beispiel und stehen in überhaupt keinem Verhältnis zu dem angeblichen Vergehen und den Geldstrafen“, hieß es in einer Stellungnahme auf der Vereins-Webseite. „Wir können dies nicht weiter kommentieren, bis wir die vollständige schriftliche Erklärung für diese außerordentlich willkürliche Entscheidung vorliegen haben.“

Die Fifa-Kammer zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten gab mit dem Urteil einer Klage des französischen Vereins RC Lens statt, der gegen das Abwerben des heute 18 Jahre alten Fußballspielers Beschwerde eingelegt hatte. Kakuta kam 2007 von Lens zu Chelsea und war in seiner ersten Saison gleich bester Torschütze des Londoner Nachwuchsteams. Er gilt als eines der vielversprechendsten Talente im Team.

Das Transferverbot für Chelsea ist allerdings nicht die einzige Strafe für den angeblichen Vertragsbruch durch Kakuta: Der betroffene Spieler selbst wurde darüber hinaus mit einer viermonatigen Spielsperre belegt. Gemeinsam mit Chelsea muss er Lens eine Entschädigung in Höhe von 780 000 Euro zahlen. Zusätzlich muss der Londoner Klub eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 130 000 Euro an Lens überweisen.

Die Fifa hat im April schon einmal ein ähnliches Urteil gefällt. Damals hatte sie den FC Sion mit einem Transferverbot belegt, weil er den ägyptischen Torhüter Essam El Hadary von einem anderen Klub abgeworben hatte. Das Lausanner Sportgericht setzte die Strafe aber aus. Eine endgültige Entscheidung in diesem Fall wird bis Ende des Jahres erwartet. Tsp /dpa

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