zum Hauptinhalt

Frauen-Nationalmannschaft: Rotieren und probieren

Die Fußballerinnen der deutschen Nationalmannschaft suchen ihre Stammformation. Zwei Testspiele bleiben vor der WM im eigenen Land noch, das erste davon findet am Dienstag gegen die Niederlande statt.

Die größte Hürde haben sie genommen: Die WM-Teilnahme kann ihnen nun niemand mehr nehmen – von Verletzungen mal abgesehen. Bereits vor gut einer Woche hat Bundestrainerin Silvia Neid die in ihren Augen besten 21 Fußballerinnen Deutschlands ausgewählt. Wer von ihnen bei der in 19 Tagen beginnenden WM jedoch letztlich auf dem Platz stehen wird, da will sich Neid nicht festlegen. Weiteren Aufschluss darüber wird das Testspiel am Dienstag gegen die Niederlande geben (16.30 Uhr, live in der ARD). Im vorletzten Test vor der WM der Frauen in Deutschland wollen sich vor allem die jungen Spielerinnen erneut beweisen.

Eine unverhoffte Chance wird Bianca Schmidt von Turbine Potsdam bekommen. Wegen einer Achillessehnenreizung wird Linda Bresonik, die als rechte Außenverteidigerin gesetzt schien, gegen die Niederlande „auf keinen Fall spielen“, wie Neid in Aachen mitteilte. Mannschaftsarzt Bernd Lasarzewski sprach allerdings von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Die Bundestrainerin entschied sich für die 21-jährige Schmidt als Ersatz, die damit zu ihrem 15. Länderspieleinsatz kommt. Verena Faißt, die am Sonntag wegen Oberschenkelproblemen ebenfalls nicht mittrainiert hatte, ist hingegen wieder fit.

Neid hat in den vorigen zwei Testspielen gegen Nordkorea (2:0) und Italien (5:0) am vergangenen Freitag kräftig rotieren lassen. „Ich will mich gar nicht auf eine Stammformation festlegen“, sagte Neid am Montag – und belebt damit ganz bewusst den Konkurrenzkampf im Team. Gerade im Sturm, wo die ehemalige Weltfußballerin Birgit Prinz und Bundesliga-Rekordtorschützin Inka Grings jahrelang als unantastbar galten, machen die jungen Celia Okoyino da Mbabi und Alexandra Popp nun ordentlich Druck.

Gegen Italien trafen sie nach Einwechslung, während Prinz und Grings ohne Torerfolg blieben. Und auch im linken Mittelfeld ist Fatmire Bajramaj gar nicht zufrieden mit ihrer Rolle als Einwechselspielerin. Zuletzt bevorzugte Neid auf dieser Position jedoch Melanie Behringer. Die ließ sich am Montag zu der Aussage hinreißen, die Trainerin baue eben auf sportliche Leistungen und „nicht darauf, wer am meisten in den Medien vertreten ist“. Da könnte es trotz aller Beteuerungen zu Teamgeist und guter Laune auch abseits des Feldes noch interessant zugehen.

Nur an einer Position wird definitiv nicht mehr gerüttelt: Wenn sich Nadine Angerer nicht verletzt, ist sie im Tor gesetzt. Weil sie die beste deutsche Torhüterin ist – auch weil sie 2007 ohne Gegentreffer Weltmeisterin wurde.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false