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Der Mast kommt aus der Luft. Ein Arbeiter montiert die Teile eines Flutlichtmasts im Poststadion an der Lehrter Straße zusammen, geliefert vom Hubschrauber.

© Foto: Paul Zinken/dpa

Fußball-Verband verärgert Berliner Regionalligisten: Die Posse ums Poststadion

Der Flutlichtskandal von Moabit erschüttert die Stadt. Dabei könnte alles einfacher sein zwischen Berliner AK und dem Spielausschuss des NOFV. Ein Kommentar.

Was ist eigentlich so los dieser Tage an der Spree? Klar, Coronavirus, der Frühling kommt und... der Flutlichtskandal von Moabit „erschüttert“ die Stadt. Hier nochmal für die wenigen Unwissenden außerhalb der Hauptstadt-Fußballszene knapp zusammengefasst die Geschichte dahinter: Drei Jahre lang hat der Berliner AK ohne flutendes Licht im Poststadion gekickt, mit Ausnahmegenehmigung.

Nun stehen die erforderlichen Masten seit dem 12. Februar. Leider darf aber zurzeit nicht gespielt werden. Nicht mal unter Flutlicht, das schützt ja auch nicht gegen Viren. Die Regionalliga Nordost ruht in der Zwangspause. Trotzdem muss der Viertligist womöglich Strafe zahlen, weil die Masten nicht bis zum 31. Dezember fristgerecht im Poststadion installiert wurden. Es gab Bauverzögerungen, für die der BAK nichts kann. Der Spielausschuss will den Klub trotzdem vors Sportgericht zitieren. Der BAK reagierte wenig erfreut mit der Mitteilung: „Skandalantrag vom NOFV“. Dann heißt es weiter: Der Spielausschussvorsitzende „erschüttert Berlin“.

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Wenn wir nur das an Erschütterung hätten, dann würde es uns in Berlin blendend gehen. Trotzdem hat diese Posse vom Poststadion mehrere Facetten.
Der Verband hat seine Haltung: Die Regionalliga Nordost möchte sich professioneller präsentieren. Dazu gehört, dass von den Klubs Vorgaben eingehalten werden. Doch auch wenn dem BAK ob seiner oft formulierten Träume vom großen Aufstieg von der Konkurrenz schon mal eine große Klappe nachgesagt wird: Es kann momentan nicht gespielt werden, warum also ist das mit dem Termin vom Dezember so wichtig? Sollte in dieser unbarmherzigen Zeit für den Amateursport nicht Fingerspitzengefühl angesagt sein statt auf Verordnungen zu pochen? Zumal deren Einhaltung jetzt oft nicht einfach ist.

Vorschlag zur Güte: Freuen wir uns lieber alle auf den schönen Tag, an dem das Flutlicht im Poststadion hell erstrahlt und der Ball darunter wieder rollt. Denn an dem Tag haben wir auch eine große Sorge neben dem Fußball weniger.

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