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Vor Fans geflüchtet: Zinedine Zidane.

© AFP

Algerien - Slowenien 0:1: Zidane sieht Geschiebe und hört Genöle

Algerien verliert einen Einwechselspieler durch ein schnelles Gelb-Rot und unterliegt Slowenien bei der WM in Südafrika 0:1. Was neben dem Platz geschah, war spannender als das Ballgeschiebe auf dem Rasen.

Die spektakulärste Aktion trug sich nach gut einer Stunde zu. Ein Fan war in der zweiten Halbzeit auf einen Lichtmast des Peter-Mokaba-Stadions geklettert und verfolgte das zweite Vorrundenspiel der Gruppe C aus dieser elitären Position. Was er dabei zu sehen bekam, war die Mühe allerdings kaum wert: Der 1:0 (0:0)-Sieg über Algerien dank eines schweren Torwartfehlers brachte Slowenien zwar auf Platz eins der England-Gruppe, scheiterte aber nur knapp daran, die Partie Frankreich – Uruguay als größten WM-Langweiler abzulösen. Das Gekicke in Polokwane stand dem Genöle der Vuvuzelas in Sachen Eintönigkeit kaum nach. Der arme Zinedine Zidane: Erst muss der algerischstämmige Superstar diesem Spiel beiwohnen - und dann wird er auch noch von algerischen Fans umringt und flüchtet auf einen höheren Tribünenplatz.

Es bot jede Menge Quergeschiebe und Gestochere im Mittelfeld und wenig bis gar nichts Spektakuläres vor den Toren. In der dritten Minute wuchtete Nadir Belhadj einen Freistoß genau in die Mitte des slowenischen Tores, Torhüter Samir Hamdanovic lenkte ihn über die Latte – danach tat sich erst einmal eine halbe Stunde lang gar nichts.

In der 36. Minute setzte Algeriens Abwehrchef Rafik Halliche dann mal einen Kopfball nach einem Eckstoß knapp neben das Tor, vier Minuten später schoss Karim Matmour über die Latte. Die ersten Expeditionen in Richtung des algerischen Strafraums übernahmen die Slowenen kurz vor Schluss der ersten Hälfte durch zwei Distanzschüsse von Valter Birsa. Einen wehrte Faouzi Chaouchi mit der Faust ab, der andere strich am rechten Pfosten vorbei.

Auch nach der Halbzeitpause steuerte das lähmende Gerangel zweier fußballerisch limitierter Teams lange Zeit auf ein folgerichtiges 0:0 zu. Abdelkader Ghezzal brachte immerhin ein wenig Aufregung ins Spiel: Der algerische Stürmer wurde nach knapp einer Stunde eingewechselt, hatte eineinhalb Kopfballchancen und flog nach 14 Minuten wegen eines Handspiels mit Gelb-Rot vom Platz.

Dass es doch noch etwas mit einem Tor wurde, war aber Faouzi Chaouchi zu verdanken. Gut zehn Minuten vor Schluss ließ der algerische Schlussmann einen harmlosen Fernschuss von Robert Koren im Stile eine englischen Klassetorwarts durch die Hände rutschen. In der Gruppe ohne Torhüter liegt Slowenien nun auf Platz eins. (Tsp)

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