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Japan - Kamerun 1:0: Japan schnuppert an der nächsten Runde

Japan bezwingt die favorisierten Kicker aus Kamerun. Insbesondere in der Luft sahen die Afrikaner gegen die kleinen Spieler aus Japan wenig souverän aus. Auch zwei eingebürgerte Spieler konnten daran nichts ändern.

Die Fußball-Weltmeisterschaft des Jahres 2010 ist noch jung, doch bietet sie bereits allerhand Überraschungen: Deutsche zum Beispiel, die spektakulär aufspielen wie sonst Holländer oder Brasilianer. Und kleinwüchsige Japaner, die gegen baumlange Kameruner auf hohe Bälle und Flanken setzen – mit großem Erfolg. 1:0 (1:0) besiegten die Asiaten die Afrikaner, dank des Tores von Keisuke Honda. Es war einer der ganz wenigen Höhepunkte in einer Partie, die sich dem mäßigen spielerischen Niveau der meisten bisherigen Turnierspiele anpasste. Ein Fehlpassfestival, so monoton wie das Dröhnen der Vuvuzelas im Hintergrund.

Dabei hatte Kameruns Trainer Paul Le Guen doch seinem Kollegen Joachim Löw gleich auf den Elan junger Spieler aus Deutschland gesetzt. Der gebürtige Hamburger Eric Maxim Choupo-Moting und Joel Matip, in Bochum zur Welt gekommen, standen in der Startelf. Doch konnten sie die Grundprobleme der Kameruner an diesem Nachmittag vor 30.620 Zuschauern in Bloemfontein nicht kurieren. Choupo-Moting stach zwar durch großen Einsatz und einige Distanzschüsse hervor. Doch wollte der 21-Jährige wie seine Kollegen in der Offensive zu oft mit dem Kopf durch die Wand und rannte sich in der gut organisierten japanischen Abwehr fest. Und Matip konnte trotz seiner 1,93 Meter Körpergröße nichts an der unerklärlichen Kopfballschwäche der Defensive Kameruns ändern.

Immer wieder flankten die Japaner über rechts in den Strafraum, die Innenverteidigung und der unsichere Torwart Hamidou Souleymanou tauchten im Wechsel unter den Bällen hindurch. So auch sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff, als die Flanke von Daisuke Matsui über die Köpfe von Nicolas Nkoulou und Stephane Mbia hinweg zu Honda segelte. Der Stürmer mit den blondierten Haaren hatte am zweiten Pfosten keine Mühe, zum 1:0 einzuschießen.

Von dem Tor erholte sich Kamerun lange nicht. Noch planloser wurde der Ball nach vorne gedroschen und in Trauben aus Abwehrspielern hineingedribbelt. Selten hatten die Alleingänge Erfolg, einzig Samuel Eto’o, der sonst wie bei Inter Mailand mehr Außenverteidiger als Flügelstürmer spielte, hängte nach 53 Minuten vier Japaner ab und spielte nach innen auf Choupo-Moting. Doch der schoss über das Tor. Erst kurz vor Ende kam Kamerun zu Chancen: Mbias Distanzschuss traf die Latte und Pierro Webo scheiterte an Torwart Kawashima. (Tsp)

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