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Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit den Schülern.

© Thilo Rückeis

Schüler fragen, der Innenminister antwortet: Thomas de Maizière: "An meinem Dienstwagen ist keine Deutschlandfahne"

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière spricht im Interview mit den Schülerredakteuren des WM-Magazins Vuvuzela über das Turnier in Südafrika und die Chancen der deutschen Mannschaft.

Herr de Maizière, Sie treffen ja oft auch Minister aus anderen Ländern. Sprechen Sie mit denen auch über die Fußball-WM?

Dr. Thomas de Maizière: Klar, wenn ich mich mit ausländischen Kollegen treffe und es ist gerade ein wichtiges Fußballspiel, sprechen wir am Rande auch darüber. Fußball interessiert einfach die ganze Welt!

Haben Sie als Minister die Zeit, sich selbst ein paar Spiele live im Fernsehen anzuschauen? Wenn Sie sich Spiele anschauen, gehen Sie dann zum Public Viewing oder schauen Sie die Spiele zuhause?

Die Deutschland-Spiele habe ich mir natürlich alle angeschaut. Von den übrigen Spielen habe ich das ein oder andere gesehen; meist blieb mir aber nur Zeit für Ausschnitte oder die Zusammenfassung. Ich schaue mir Fußballspiele gerne im kleinen Kreis mit ein paar Bekannten oder Freunden an. Da sieht man mehr vom Spiel und kann auch in Ruhe ein bisschen fachsimpeln.

Wer ist Ihr Favorit bei dieser Fußball-WM?

Mein Favorit ist Brasilien - ich glaube, die werden in diesem Jahr wieder einmal Weltmeister!

Gibt es einen Spieler in der deutschen Mannschaft, den Sie besonders gut finden?

Bastian Schweinsteiger hat bisher tolle Spiele bei der WM in Südafrika gemacht. Bei der letzten WM vor vier Jahren war er noch sehr wild und ungestüm, aber jetzt ist er erfahrener und bringt immer wieder eine super Leistung auf dem Platz.

Wie gefällt Ihnen diese Fußball-WM in Südafrika bisher?

Die Südafrikaner sind tolle Gastgeber. Entgegen der vielen Stimmen vor der WM haben sie das Turnier gut organisiert, und obwohl das südafrikanische Team nach der Vorrunde ausgeschieden ist, machen die Leute dort die WM zu einem Fest. Das finde ich großartig!

Werden Sie zu einem Spiel unserer Nationalmannschaft fliegen, wenn sie z.B. im Finale spielt?

Ich war am Wochenende in Südafrika und habe unsere Nationalmannschaft beim 4:1-Sieg gegen England unterstützt. Das war eine klasse Stimmung im Stadion! Jetzt müssen wir Schritt für Schritt sehen, wie sich alles entwickelt. Aber spätestens wenn unsere Mannschaft am 11. Juli im Finale stehen sollte, gibt es bestimmt eine Mitfluggelegenheit für mich!

Wie finden Sie es, dass sich viele Leute in Deutschland zur WM eine Fahne an ihr Auto machen? Und haben Sie auch eine Deutschlandfahne an Ihrem Auto?

An meinem Dienstwagen ist keine Deutschlandfahne. Das darf ich nicht einfach so machen, dafür gibt es besondere Regeln. Aber ich finde es prima, wenn viele Leute an ihrem Privatfahrzeug eine Deutschlandfahne haben, weil das zeigt, dass sie unser Team unterstützen. Und diese Begeisterung zu Hause bekommen die Spieler über die Medien auch mit!

Glauben Sie, dass der Gewinn der Weltmeisterschaft auch Deutschland wieder neuen Mut verleihen würde, um die schwierige Zeit der Wirtschaftskrise zu überstehen?

Ich glaube, wir haben viele gute Gründe in Deutschland, mit Mut und Zuversicht in die Zukunft zu schauen - auch ohne den Gewinn der Weltmeisterschaft. Klar: Wenn wir Weltmeister würden, gäbe es sicher eine besonders positive Stimmung im Land. Da würde uns vielleicht die Bewältigung der ein oder anderen vor uns liegenden Aufgabe etwas leichter fallen. Aber wir dürfen auch nicht allzu traurig sein, wenn es mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in diesem Jahr nicht klappt.

Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Rolle des Sports für die Integration?

Sport kann bei der Integration von Migranten einiges bewirken - im Großen wie im Kleinen. Mich freut es natürlich zu sehen, wenn - wie hier in Berlin - bei der WM viele Menschen mit Migrationshintergrund für die deutsche Mannschaft jubeln. Das zeigt, dass sie hier im Land angekommen sind. Ich möchte aber auch einmal hervorheben, was Tag für Tag in den vielen Sportvereinen unseres Landes für die Integration geleistet wird. Das ist großartig.

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