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WM 2010: Unsicher ist sicher

Benedikt Voigt prophezeit der WM 2010 eine unausweichliche Debatte

Eigentlich müssten die Organisatoren der Fußball-WM in Südafrika jedem Zuschauer beim Confed-Cup eine Vuvuzela in die Hand drücken. Auf diese Weise könnten sie die Debatte in Gang halten, ob die jetzt schon legendären Rüsseltröten als Lärmbelästigung oder Kulturgut zu verstehen sind. Sonst rückt wieder ein anderes Thema in den Mittelpunkt: Sicherheit.

Zwei Teams sind beraubt worden beim Confed-Cup, die Brasilianer und die Ägypter. Ersteren ist im Hotel Geld gestohlen worden, was unstrittig ist. Zweiteren fehlt ebenfalls Geld, doch auf welche Weise es abhanden gekommen ist, darüber streiten sich die Experten. Südafrikanischen Medien und dem Sicherheitsminister zufolge hätten die Ägypter dem Schaden die Tür geöffnet, indem sie Prostituierte auf ihre Zimmer genommen hätten. Anzeichen für ein gewaltsames Aufbrechen der Zimmertüren oder der Safes gab es offenbar nicht. Dafür zeigten Videoaufnahmen, dass mehrere junge Frauen in den Zimmern ein- und ausgegangen seien. Die Ägypter bestreiten das. Südafrika, sagen sie, versuche abzulenken von seinem Hauptproblem: Sicherheit.

Wie auch immer die Vorfälle sich ereignet haben mögen, sie bestätigen nur eines: Die Südafrikaner können dem Thema Sicherheit nicht mehr entkommen. So wie die Olympischen Spiele in Athen unter dem Thema „Werden die Stadien fertig?“ standen und in Peking der Aspekt „Menschenrechte in China“ beleuchtet wurde, wird die WM 2010 eine Sicherheitsdebatte erleben. Natürlich weil die Kriminalitätsrate in Südafrika hoch ist. Aber auch weil die Weltöffentlichkeit nun genau darauf schaut. Jeder Handtaschenraub in Pretoria dürfte es zu einer Kurzmeldung schaffen. Da helfen auch die 118 Millionen Euro nicht mehr, die Südafrika in Sicherheitsprojekte investiert.

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