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Sport: Gewonnen, nicht geglänzt

Bei Herthas Sieg im Testspiel überzeugt Talent Bigalke

Für den Berliner Sascha Bigalke war es eine neue Erfahrung. Im Testspiel des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC beim 1. FC Magdeburg stand er zum ersten Mal in der Startformation der Profis. Immerhin: Der 18-Jährige zeigte gegen den Regionalligisten eine ansprechende Leistung im offensiven Mittelfeld, Hertha siegte auch seinetwegen 4:2 (2:1). Mit 56 Kilogramm, verteilt auf 1,67 Meter Körpergröße, ist Bigalke zwar keiner, der seinen Gegnern auf Anhieb Respekt einflößt. Seine technischen Fähigkeiten haben Trainer Lucien Favre aber offenbar beeindruckt. Denn zusammen mit Christopher Gäng, Lennart Hartmann, und Shervin Radjabali-Fardi, die gestern alle in der Startelf standen, hat Favre ihn für diese Saison aus der A-Jugend in den Profikader hochgezogen.

Gestern konnten die Nachwuchskicker erneut wertvolle Erfahrungen sammeln, einige mitgereiste Berliner Fans mussten allerdings weniger Schönes erleben: Nach dem Spiel griffen rund 50 Randalierer die Straßenbahn an, in der sich viele der etwa 200 Berliner Fans befanden. Scheiben gingen zu Bruch, die Polizei setzte Tränengas ein. Schwer verletzt wurde offensichtlich niemand.

Während des Spiels, dem ersten in der Vorbereitung für Innenverteidiger Josip Simunic, war es auf den mit 6277 Zuschauern gefüllten Tribünen noch relativ ruhig verlaufen. Auf dem Rasen fiel vor allem Bigalke auf, der in beinahe jeder Situation anspielbereit war. Wenn es bei Hertha schnell nach vorne ging, lief es häufig über den Rechtsfuß. Im Gegensatz zum gestern eher lethargischen Brasilianer Raffael spürte man bei Bigalke, dass er das Spiel schnell machen wollte. So bekamen die Hertha-Fans etwas zu sehen, was ihnen in den vergangenen drei Testspielen verwehrt geblieben war: Tore. Raffael traf in einer seiner wenigen guten Aktionen nach 34 Minuten. Zu dem Zeitpunkt hatte Torwart Gäng allerdings schon einmal den Ball aus dem Netz holen müssen.

Die gestern sehr junge Hertha-Mannschaft (Durchschnittsalter 20 Jahre) sah nicht immer wie der Sieger aus. Zwar hatte Hartmann kurz vor der Halbzeit mit einem lockeren Heber das 2:1 erzielte, nach der Pause aber dominierte Magdeburg das Geschehen. So musste Gäng in der 62. Minute einen Elfmeter parieren, blieb 19 Minuten später beim Ausgleich aber ohne Chance. Die eingewechselten Lukasz Piszczek und Patrick Ebert per Elfmeter schossen schließlich doch noch den Sieg für den Favoriten heraus.

Trainer Favre sprach nachher von einer guten Leistung seines Teams. Bigalke hob er nicht besonders hervor, der Mittelfeldspieler aber hatte das zuvor schon selbst getan. Körperlich wird er noch etwas zulegen müssen, die Zeit dafür hat er: Bigalke steht bis 2011 unter Vertrag.

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