zum Hauptinhalt

Gladbach - Hannover 2:1: Reus trifft doppelt gegen Hannover

Marco Reus sorgt mit einem Doppelpack für einen 2:1-Sieg seiner Gladbacher gegen Hannover. Zuvor war die mangelhafte Chancenverwertung des Nationalspielers kritisiert worden.

Marco Reus war in dieser Woche Gegenstand einer öffentlichen Diskussion, die Lucien Favre gar nicht gefallen hat. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach hat seinen Offensivspieler sogar ausdrücklich gegen den Vorwurf verteidigt, zuletzt zu viele Chancen verschludert zu haben. Das dürfte Reus gefreut haben, noch besser ist es natürlich, sich selbst zu helfen. Gestern Nachmittag ist dem 22-Jährigen das auf beeindruckende Weise gelungen: Der Nationalspieler war im Heimspiel gegen Hannover 96 der überragende Mann auf dem Platz. Beim 2:1 (1:1) erzielte er beide Tore für die Gladbacher und sicherte ihnen damit den ersten Sieg nach drei vergeblichen Versuchen. „Ich bin sehr zufrieden für Marco“, sagte Favre.

Die 51 036 Zuschauer sahen lange Zeit ein sehr taktisches Duell der beiden Bayern-Bezwinger. Hannover verteidigte gewohnt tief; die Gastgeber wiederum ließen im Spielaufbau die nötige Vorsicht walten, um dem Gegner gar nicht erst die Möglichkeit zum Kontern zu eröffnen. „Es ist nicht einfach, wenn man gegen Hannover das Spiel machen muss“, sagte Favre. Seine Mannschaft fand zunächst so gut wie keine Lücke in der Defensive der 96er. Ein Freistoß von Juan Arango, den Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler zur Ecke lenkte, war die einzige gefährliche Situation der Anfangsviertelstunde.

Kurz darauf aber hatte Reus seinen ersten großen Auftritt: Nach einem schönen No-Look-Pass von Mike Hanke traf er zum 1:0. Der Treffer hätte das Design des Spiels nachhaltig verändern können, doch der Vorsprung der Gastgeber währte nur fünf Minuten: Nach einem Freistoß von Christian Pander lenkte Pogatetz den Ball an Marc-André ter Stegen vorbei zum 1:1 ins Tor. Es war der erste Auswärtstreffer für die Hannoveraner seit dem zweiten Spieltag. Danach verlief die Begegnung wie gehabt: Gladbach suchte geduldig nach der Lücke, hatte zur Pause knapp 65 Prozent Ballbesitz, die Gäste hingegen lauerten auf Konter.

Zu Hannovers besonderen Stärken zählen nicht nur Konter, sondern auch Standardsituationen. Gleich nach der Pause war es erneut ein Freistoß von Pander, der die Gladbacher in Not brachte. Pogatetz verlängerte mit dem Hinterkopf – doch diesmal konnte ter Stegen den Ball noch über die Latte lenken. Fast im Gegenzug brachte Reus die Borussen zum zweiten Mal in Führung. Nach einem Netzer-Gedächtnispass von Havard Nordtveit lenkte Arango den Ball volley weiter auf Reus. Der Nationalspieler umkurvte Karim Haggui und traf mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze.

In der Folge aber bewies die Mannschaft von Mirko Slomka, dass sie nicht nur reaktiven Fußball kann. „Sehr dominant, sehr präsent“ erlebte Hannovers Trainer sein Team. Hannover drängte und die Gladbacher schienen fast ein bisschen überrascht von der Wucht des Gegners und gerieten einige Male in Bedrängnis. „Es war sehr hart für uns“, sagte Lucien Favre, „wir haben gelitten.“ Immerhin litten sie nicht vergebens.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false