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Niedergeschlagen nach der Niederlage: HSV-Trainer Thorsten Fink und seine Spieler.

© dapd

Hamburg - Stuttgart 0:4: HSV blamiert sich gegen Stuttgart

Ein Tag voller Aussetzer: Beim 0:4 der schwachen Hamburger gegen den VfB Stuttgart fliegt Paolo Guerrero vom Platz. Und dem Hamburger Innenverteidiger Slobodan Rajkovic gelingt ein seltenes Kunststück.

Hamburg - Einer traute sich nach dem Spiel sogar zu den Fans des Hamburger SV zu laufen: der ehemalige Hertha-Torwart Jaroslav Drobny hob die Arme und applaudierte den Anhängern – die riefen laut seinen Namen. Drobny war neben David Jarolim der einzige Hamburger Profi, der beim peinlichen 0:4 (0:2) gegen den VfB Stuttgart vernünftig gespielt hatte. Er verhinderte mit ein paar Paraden eine höhere Pleite der Hamburger. Die Ironie des Schicksals ist, dass ja kaum noch jemand von Drobny als Torwart des HSV spricht – die Verpflichtung des Leverkuseners René Adlers als Hamburger Keeper ab der Spielzeit 2012/2013 hängt nur an Details; dem Vernehmen nach verlangt der ehemalige Nationaltorwart ein höheres Gehalt für seinen Vier-Jahres-Vertrag, als der HSV bereit ist zu zahlen. Drobny soll dann abgegeben werden, ist laut „Kicker“ ein Kandidat als zweiter Mann beim FC Bayern.

An Drobny lag es ganz und gar nicht, dass der HSV so einging, zum sechsten Mal in dieser Saison zu Hause verlor und Stuttgart weiter von der Europa League träumen darf: Die Niederlage kam durch eine Serie von Fehlleistungen zustande. Auch Stürmer Paolo Guerrero trug seinen Teil dazu bei: in Karatemanier trat er dem Stuttgarter Torwart Sven Ulreich mit zehn Metern Anlauf in die Kniekehle; ein brutales Foul, das Schiedsrichter Peter Sippel in der 54. Minute mit der Roten Karte ahndete. Sicher wird der Peruaner sechs oder mehr Wochen gesperrt. „Paolo ist ein Heißblütiger, aber diese Reaktion geht nicht“, sagte der Hamburger Trainer Thorsten Fink, der sich ansonsten bemühte, die Mannschaft zu schützen: Entschieden war die Partie zum Zeitpunkt der Roten Karte schon. Stuttgart führte dank der Tore von Ibisevic und zweimal Kuzmanovic vom Elfmeterpunkt 3:0; Harnik ließ in der 90. Minute das 4:0 folgen. Ein besonderes Kunststück war an diesem Nachmittag HSV-Innenverteidiger Rajkovic gelungen: beide Strafstöße verursachte er. Und beim 0:1 ließ er Ibisevic ziehen. Stuttgart konnten diese schlimmen Fehler des Gegners nur Recht sein: „Jeder hat heute für die Geschlossenheit gearbeitet“, sagte Trainer Bruno Labbadia. Siehe da: nach einer bislang guten Rückrunde ist der VfB wieder ein Kandidat für den europäischen Wettbewerb. Frank Heike

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