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Hamburger SV: Van der Vaart sieht Rot

Der Hamburger SV muss im Abstiegskampf gleich vier Spiele auf seinen Kapitän Rafael van der Vaart verzichten. Der Verein hat ihm intern noch eine Strafe von 10.000 Euro auferlegt.

Hamburg - Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wertete das rüde Foul des Niederländers an Tommy Bechmann beim 1:2 in Bochum als rohes Spiel. Van der Vaart kann somit erst am 3. Februar bei Hertha BSC Berlin wieder eingesetzt werden. Der Tabellen-Vorletzte hat dem Urteil zugestimmt, das damit rechtskräftig ist. Bereits im vergangenen Oktober musste der Kapitän nach einer von ihm ausgelösten Rudelbildung gegen den VfL Wolfsburg für drei Partien aussetzen.

Zudem muss der strauchelnde Club bis zur Winterpause auf Juan Pablo Sorin verzichten. Der Argentinier vergrößert wegen eines Muskelfaserrisses die lange HSV-Verletztenliste.

Aufsichtsrat stärkt Vorstand den Rücken

Unterdessen hat der Aufsichtsratsvorsitzende Udo Bandow der Führung des abgestürzten Champions-League-Teilnehmers den Rücken gestärkt. "Der Vorstand hat in den letzten drei bis vier Jahren hervorragende Arbeit geleistet und eine glückliche Hand bei Neuverpflichtungen bewiesen. Das vergisst man in dieser unglücklichen Lage mit nur elf Punkten aus 15 Spielen schnell", sagte Bandow. Gleichzeitig räumte er ein, dass von den sechs Neuen zu Saisonbeginn - verpflichtet für eine Rekordsumme von 24 Millionen Euro - nicht alle Einkäufe "optimal waren".

"Wer viel macht, macht auch mal Fehler", sagte Bandow, der im Aufsichtsrat derzeit keinen Handlungsbedarf sieht. "Wir haben eine sportliche Krise, keine Vereinskrise. Da ist der Vorstand gefordert." Das noch nie abgestiegene Gründungsmitglied der Bundesliga sei wirtschaftlich bestens aufgestellt und habe in der Winterpause finanziellen Spielraum für Nachverpflichtungen. Zweistellige Millionen-Beträge seien allerdings ausgeschlossen.

Van der Vaart fordert Verstärkungen

Kapitän van der Vaart, der sich bei Mannschaft und Trainer für seinen Ausraster entschuldigte, forderte angesichts der prekären Situation Verstärkungen. So muss Trainer Thomas Doll im bedeutungslosen Champions-League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen ZSKA Moskau nach der Diagnose für Sorin erneut auf der linken Seite improvisieren, weil mit Thimothee Atouba (Leiste), René Klingbeil (Knöchel) und Collin Benjamin (Arm) alle Alternativen ausfallen.

"Wir wollen uns so gut wie möglich aus der Champions League verabschieden", sagte Doll am Montag nach dem Training. In einer 75-Minuten-Fehleranalyse am Tag zuvor war er auf jeden Profi eingegangen und hatte an die Pflichten gegenüber dem Traditionsclub erinnert. (tso/dpa)

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