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Die deutschen Handballerinnen sind am Boden.

© dpa

Debakel: Handball-Frauen blamieren sich bei EM

Peinlicher Abgesang: Die deutschen Handball-Frauen verpassen erstmals seit 1994 die EM-Hauptrunde. Gegen die Ukraine zeigt sich der WM-Siebte im norwegischen Larvik saft- und kraftlos.

Debakel für die deutschen Handball-Frauen: Nach einer blamablen Leistung ist die Mannschaft von Trainer Rainer Osmann bereits in der EM-Vorrunde gescheitert. Der WM-Siebte unterlag am Freitagabend gegen die Ukraine mit 23:33 (10:15) und musste damit erstmals bereits nach der ersten Gruppenphase die Segel streichen. Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) hätte sich im norwegischen Larvik sogar eine Niederlage mit sieben Toren Unterschied leisten können, um weiter im Turnier zu bleiben.

"Ich kann es nicht fassen, was hier passiert ist. Ich stehe unter Schock", sagte Bundestrainer Osmann. "Ich kann mir das nicht erklären." Erstmals in der EM-Geschichte seit 1994 verpassten die deutschen Frauen den Einzug in die Hauptrunde der zwölf Besten. Anja Althaus zeigte sich fassungslos. "Mir wird schlecht, wenn ich daran denke, was wir aus der Hand gegeben haben", meinte sie. "Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert", bilanzierte Franziska Mietzner.

Vor 782 Zuschauern war Grit Jurack für den enttäuschend auftretenden WM-Siebten mit sechs Toren am treffsichersten. Bei den leidenschaftlichen Ukrainerinnen stach vor allem Julia Manaharowa mit neun Treffern hervor. Zuvor hatten sich in der Vorrundengruppe C bereits Schweden als Staffelsieger und die Niederlande für die nächste Runde qualifiziert.

"Wir werden diesen Gegner nicht unterschätzen und wollen uns Selbstbewusstsein holen", hatte Rechtsaußen Sabrina Richter vor der Ukraine-Partie noch angekündigt. Von Enthusiasmus und Konzentration war bei den Deutschen zu Beginn aber kaum etwas zu sehen. Sie vergaben viele leichte Torchancen; nur eine Klasseleistung von Torfrau Katja Schülke hielt sie zunächst auf Tuchfühlung zum Gegner.

Die DHB-Frauen erzielten zwar den ersten Treffer des Spiels (2.), doch danach erarbeiteten sich die Ukrainerinnen Feldvorteile. Sie agierten bissiger und druckvoller. Deutschland blieb vor allem im Rückraum vieles schuldig - wie schon in den ersten Vorrundenduellen gegen Schweden (25:27) und die Niederlande (30:27). Das vorläufige Resultat einer ernüchternden Leistung war eine verdiente Sechs-Tore-Führung der Ukraine zum Stand von 13:7 (27.). Bis zur Pause konnten die Osmann-Schützlinge nur noch bis auf 10:15 verkürzen.

Verkrampft, behäbig, nachlässig: Auch nach dem Seitenwechsel fand die DHB-Auswahl nicht richtig ins Spiel. Die Ukraine gab den Ton an und ging sogar mit 20:11 (35.) in Front. Bei den Deutschen krankte es an allen Ecken und Enden. Eine blamable Aktion reihte sich an die nächste. Immerhin drehte Rekordnationalspielerin Grit Jurack zum Ende etwas auf und übernahm Verantwortung. Doch der Medaillen-Traum der Deutschen verpuffte mit dem Schlusspfiff. (dpa)

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