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Sport: Harmlose Huskies

Die Eisbären schlagen Kassel in der DEL 6:3

Berlin – Selten dürfte es Sven Felski in seiner Karriere als Eishockey-Profi so leicht gemacht worden sein, wie gestern Abend im Sportforum. Rund zehn Minuten im Spiel der Eisbären gegen die Kassel Huskies waren vorbei, da spielte der Berliner Felski aufreizend elegant drei seiner Gegenspieler aus und schlenzte den Puck lässig ins gegnerische Drittel – eigentlich hatten die Huskies zum Zeitpunkt von Felskis kunstvoller Einlage ihr Überzahlspiel ordnen wollen. Es war nicht die einzige Szene, in der die Hessen demonstrierten, dass ihre spielerischen und taktischen Mittel eher bescheiden sind. Nicht umsonst sind sie als Tabellenletzter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nach Berlin gereist. Die Eisbären kamen, ohne sich zu verausgaben, zu einem 6:3 (4:1, 2:1, 0:1)-Erfolg.

Mit etwas Glück sind die Huskies vor dieser Saison noch in die DEL gerutscht. Der EHC Wolfsburg hatte die Lizenz nicht bekommen, weil der Verein mit dem versprochenen Neubau einer modernen Arena nicht begonnen hatten. An sich liefen in Kassel schon die Planungen für die zweite Liga, das Team für die DEL wurde dann im Sommer nach dem Wolfsburger Lizenzentzug schnell und mit wenig finanziellen Mitteln zusammengestellt. Und den bisherigen Saisonverlauf zum Maßstab genommen, könnte der eigentliche Absteiger der vergangenen Saison der tatsächliche Absteiger dieser Spielzeit sein. Bei den Eisbären präsentierten sich die Huskies völlig überfordert. Dabei lagen sie nach sechs Spielminuten und einem Tor von Dale Clarke sogar in Führung. Für die Berliner war das nicht mehr als ein kleiner Betriebsunfall. Sie verlegten sich danach nicht nur auf gut anzuschauende Einzelaktionen, sondern setzen auf Effektivität vor dem gegnerischen Tor. Kelly Fairchild, Micki Dupont, Florian Busch und noch einmal Fairchild trafen noch im ersten Drittel für die Berliner und alles war entschieden.

Der Rest des Spieles war eher mittelmäßig. Richard Mueller und Mark Beaufait waren die weiteren Berliner Torschützen. Chris Nielsen gelang der zweite, Dominik Hammer kurz vor Schluss sogar der dritte Treffer für Kassel. Und so manche Aktion auf dem Eis war nicht frei von Komik. Nicht alles klappte, was die Berliner sicher in Führung liegend versuchten. Das musste auch Sven Felski feststellen. Als der Berliner Stürmer im zweiten Abschnitt einen eleganten Pass hinter seinem Rücken spielte, wurde daraus ein Fehlpass. Er hatte allerdings keine Konsequenzen, der Berliner Sieg geriet trotz des Leichtsinns von Felski nicht in Gefahr. Dazu war der gestrige Gegner der Eisbären zu harmlos.

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