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Das war für Sie, Trainer. Pierre-Michel Lasogga rennt nach seinem Treffer zum 2:1 zu Herthas Interimscoach Rainer Widmayer, der genauso euphorisch feiert. Foto: Reuters

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Sport: Hertha beschenkt sich

Berliner besiegen Kaiserslautern 3:1 und treffen nun auf Mönchengladbach.

Berlin - Gut fünf Jahre hatte Hertha BSC auf den Moment gewartet, am Mittwochabend war es dann so weit: Der Berliner Fußball-Bundesligist steht endlich wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals. Das 3:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern im kühlen Olympiastadion wollten zwar nur 40 944 frierende Zuschauer sehen, aber für die Berliner ist das Weiterkommen ein großer Erfolg, und natürlich ist es auch ein Erfolg für Herthas eigentlichen Kotrainer Rainer Widmayer, der nach der Beurlaubung von Markus Babbel gestern als Interimstrainer fungierte.

Kurz nachdem Patrick Ebert in der Nachspielzeit Herthas drittes Tor erzielt hatte, war Widmayer schon in der Kurve bei den Fans und ließ sich feiern. Zum letzten Mal als Cheftrainer. Michael Skibbe wird Hertha BSC ja nun übernehmen, heute kommt er bereits nach Berlin (siehe auch nebenstehenden Bericht). Immerhin kann Widmayer von sich behaupten, als Cheftrainer nie ein Spiel im DFB-Pokal verloren zu haben. Nach dem Erfolg sagte er: „Die Mannschaft zeichnet sich durch großen Willen und Ehrgeiz aus. Die Jungs haben eindrucksvoll gespielt.“ Und die Jungs haben im Viertelfinale (7./8. Februar 2012) wieder ein Heimspiel – und einen besonderen Gegner. Denn die Auslosung gestern kurz vor Mitternacht ergab: Hertha spielt gegen Borussia Mönchengladbach. Und diese Mannschaft wird trainiert von Herthas früherem Coach Lucien Favre.

Gegen Kaiserslautern war der Schwabe in jedem Fall ein Aktivposten, so munter aufgeregt hüpfte Widmayer durch seine Coaching-Zone. Dabei passierte erst wenig, beide Mannschaften agierten vorsichtig. Das Gefühl eines Erfolgserlebnisses hatten ja weder die Berliner noch ihre Gäste zuletzt in der Bundesliga kennen gelernt. Aber es war diesmal unmöglich, sich auf Unentschieden zu einigen. So wurde es recht munter, vor allem in der Spielhälfte von Kaiserslautern. Herthas Angreifer Adrian Ramos setzte nach 22 Spielminuten einen Kopfball neben das Tor von Kevin Trapp. Drin war der Ball dann nach einem Schuss von Ramos kurz vor der Pause nach einer Vorlage von Ronny. Die Berliner führten verdient 1:0, Kaiserslautern hatte zu wenig investiert.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs flackerte bei Kaiserslautern kurz ein wenig Siegeswille auf, und es stand plötzlich 1:1. Itay Schechter traf nach Vorlage von Sahan. Doch Hertha zeigte sich unbeeindruckt. Lasogga traf zum 2:1. Der Berliner Stürmer hatte Gegenspieler Martin Amedick im Strafrum geschickt ausgespielt und dann bei seinem Schuss ein wenig Glück, Torwart Trapp hätte den Ball fast noch erwischt. Lasogga rannte daraufhin zuerst zu Widmayer und wollte damit demonstrieren, wie sehr die Mannschaft nach dem Theater um Babbels Entlassung zumindest zu ihrem früheren und wohl auch künftigen Kotrainer steht.

Ebert entschied das Spiel dann mit seinem Treffer zum 3:1. Es war beachtlich, dass sich die Berliner so überzeugend auf ihren wichtigen Tag konzentrieren konnten. „Dabei war das nicht einfach nach den Turbulenzen der letzten Tage“, sagt Herthas Verteidiger Christian Lell. Und Widmayer sagte: „Ich habe nur meinen Job gemacht.“

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