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Hertha BSC: Ausgewechselt

Die Transferliste schließt: Herthas Trainer Favre muss nun mit den Spielern auskommen, die er hat.

Dieter Hoeneß wirkte gestern entschlossen. „Die Situation ist klar“, sagte der Manager von Hertha BSC. „In Bielefeld haben wir zwar gut gespielt, aber vergessen, die Tore zu schießen und uns dann zwei Tore selbst hineingespielt.“ Daher stehen die Berliner nach drei Bundesliga-Spieltagen nur mit drei Punkten da, und daher, sagt Hoeneß, „muss am Samstag gegen Wolfsburg gewonnen werden“. Er hätte auch noch hinzufügen können: Es muss ab jetzt mit denen gewonnen werden, die zur Verfügung stehen. Denn vorerst braucht Trainer Lucien Favre nicht mehr nach Verstärkung zu rufen: Heute um 24 Uhr ist Transferschluss in der Bundesliga, bis zwölf Uhr mittags muss ein Profi auf der Transferliste der Deutschen Fußball-Liga (DFL) auftauchen – sonst darf er den Arbeitgeber nicht mehr wechseln.

Es ist möglich, dass der Grieche Loukas Vyntra bis heute Mittag noch auf der Transferliste erscheint. Gestern zogen sich Herthas Verhandlungen mit Panathinaikos Athen hin, der Klub hatte noch keinen Ersatz für den 26 Jahre alten Verteidiger gefunden. Was, wenn es mit Vyntra nicht klappen sollte? Serbische Tageszeitungen handeln Verteidiger Dušan Basta von Roter Stern Belgrad, als möglichen Hertha-Zugang? Hoeneß wollte keine Namen kommentieren: „Aber faule Kompromisse werden wir nicht machen, nur um irgendeinen zu nehmen.“ Eine mögliche Variante wäre, bis zur nächsten Transferperiode der Bundesliga zu warten. Die läuft vom 1. Januar bis zum 31. Januar 2008, also nach der Hinrunde.

"Das wird jetzt zusammenwachsen"

Diesen Zeitraum scheint Herthas Trainer schon gründlich notiert zu haben. Denn auf den Hinweis, dass ja nun sein Team so langsam stehen müsse, sagte Lucien Favre: „Es gibt nicht nur eine, sondern mehrere Transferperioden, und jede ist sehr wichtig.“ Hoeneß beschränkte bei dieser Aussage des Trainers sein Mienenspiel aufs Allernötigste, vielleicht wird der Manager gedacht haben: Ja, wer soll denn noch kommen? Zwei Brasilianer, zwei Schweizer, einen Schweden hat Hoeneß schon verpflichtet, seitdem Favre Trainer ist, nun kommt vielleicht noch der Grieche Vyntra. Hertha befindet sich im ständigen Umbau, der durch den Schluss der Transferliste erst einmal beendet ist. „Das wird jetzt zusammenwachsen“, sagt Mittelfeldspieler Patrick Ebert, „die Länderspielpause hilft uns dabei.“

Nach dem Spiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr) hat Favre zwei Wochen Zeit, seine neuen Spieler wie Tobias Grahn oder André Lima kennenzulernen. Denn das muss er ja noch. Einer seiner Lieblingssätze – gestern im Zusammenhang mit dem Brasilianer Lima – ist: „Den muss ich erst mal kennenlernen.“ Fast scheint es so, als ob Favre etwas mulmig ist vor der Zeit, in der er nicht mehr neue Spieler fordern und kennenlernen kann – weil Punkte von ihm verlangt werden. Beinahe verteidigend sagte er über den kommenden Gegner: „Ich kenne deren Trainer Felix Magath nicht, kenne seine Arbeit und seine Methoden nicht.“ Zeit zum Kennenlernen gibt es für Favre am Samstag im Olympiastadion, wobei: Da sollen laut Manager Hoeneß die Wolfsburger Hertha richtig kennenlernen.

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