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Angefressen. Änis Ben-Hatira würde gerne einmal wieder von Beginn an auflaufen.

© dpa

Hertha BSC: Ben-Hatira ist wieder nicht in der Startelf

Änis Ben-Hatira muss sich bei Hertha BSC auch gegen seinen alten Klub MSV Duisburg in Geduld üben. Der 24-Jährige ist nicht der einzige Spieler im Team von Jos Luhukay, der nach langer Verletzungspause nach seiner Form fahndet.

Berlin - Änis Ben-Hatira wünscht dem MSV Duisburg wirklich nichts Schlechtes. Der Profi von Hertha BSC empfindet immer noch eine gewisse Verbundenheit mit dem Klub aus dem Ruhrgebiet, für den er in der Saison 2009/10 als Leihspieler vom HSV 16 Mal zum Einsatz gekommen ist. „Ich habe gute Erinnerungen an Duisburg“, sagt er. „Da hatte ich eine gute Zeit.“ Doch selbst das würde den Offensivspieler nicht daran hindern, dem MSV im Zweifel richtig weh zu tun. Die Aussicht, dass Ben-Hatira in diese Situation gerät, ist allerdings nicht besonders groß. Wenn Hertha am Sonntag den Abstiegskandidaten aus Duisburg empfängt, wird Ben-Hatira wieder nicht in der Startelf stehen.

Mitte Oktober hat sich der Tunesier am Sprunggelenk verletzt, seitdem hat er für den Berliner Zweitligisten nicht mehr von Anfang an gespielt. An seiner Selbstwahrnehmung aber hat das nichts geändert. Als Ben-Hatira im Januar ins Mannschaftstraining zurückkehrte, hat er in seinem grenzenlosen Optimismus gleich angekündigt, spätestens gegen Union, lieber noch aber gleich zum Jahresauftakt in Regensburg wieder in der Startelf zu stehen. Der Wunsch ist bis heute unerfüllt geblieben. Zu gerade drei Kurzeinsätzen hat es für Ben-Hatira in diesem Jahr gereicht.

Man kann nicht sagen, dass der 24-Jährige seine Situation mit großer Geduld erträgt. „Ich kann kaum erwarten, wieder 90 Minuten reinzuhauen. Ich will endlich durchstarten“, sagt er. „Ich bin so weit.“ Die Hoffnung, schon gegen seinen früheren Klub ins Team zurückzukehren, liegt auch darin begründet, dass mit Marcel Ndjeng (Muskelfaserriss) ein Spieler aus der Offensivreihe ausfällt. Ben-Hatira hat zu Saisonbeginn zweimal auf dessen rechter Seite gespielt, doch als Trainer Jos Luhukay Anfang der Woche drei Kandidaten für den Posten nannte, war sein Name nicht dabei. Aus drei Anwärtern sind inzwischen zwei geworden, weil Hany Mukhtar (Grippe) ausfällt. Vermutlich wird Sami Allagui den Vorzug vor Ben Sahar erhalten. 

Luhukay sagt, er sehe Ben-Hatira als Linksfuß generell nicht auf der rechten Seite. Vor allem aber sei der Tempodribbler „noch lange nicht so weit, dass er von Anfang an spielen kann und wird“. Das war schon am vorigen Wochenende, beim Auftritt in Dresden, zu erahnen, als Spielgestalter Ronny kurzfristig ausfiel. Luhukay hatte Ben-Hatira im Sommer auch mit der Aussicht auf die zentrale Rolle im Mittelfeld zum Verbleib in Berlin überredet. Doch als gerade diese Stelle in Dresden neu zu besetzen war, entschied sich Herthas Trainer nicht etwa für Ben-Hatira, sondern warf stattdessen lieber sein gewohntes System über den Haufen.

„Änis tut sich sehr schwer in der täglichen Trainingsarbeit“, hat Luhukay festgestellt. Ihm fehlen gerade in Eins-gegen- eins-Situationen die Leichtigkeit und das Selbstverständnis, sich auf jeden Fall durchzusetzen. Und auch mit der Intensität des Trainings scheint Ben-Hatira noch überfordert. Er ist nicht der einzige Spieler, der nach langer Pause nach seiner Form fahndet. Auch Pierre-Michel Lasogga hat nach seiner Verletzung auf eine schnelle Rückkehr in die Startelf gehofft. In Dresden durfte er zum ersten Mal wieder von Anfang an spielen. Mit mäßigem Erfolg, wie Trainer Luhukay findet: „Bei ihm war überhaupt keine Durchschlagskraft zu sehen.“ Stefan Hermanns

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